Endlich ist es soweit! Schon lange habe ich meinem Besuch von Dresden entgegen gefiebert. Die Elbmetropole steht schon seit Ewigkeiten ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Und obwohl mir schon so viele von der Schönheit der Stadt an der Elbe vorgeschwärmt haben, kann ich all die Pracht um mich herum kaum verarbeiten, als ich dann plötzlich selbst auf dem Theaterplatz im historischen Zentrum stehe.
Aber ich bin natürlich nicht nur für das Kulturprogramm und Besichtigungen hierher gekommen. Zusammen mit meiner Cousine werde ich eine dreitägige Radtour durch die Region Dresden Elbland unternehmen. Es geht uns nicht darum, möglichst viel Strecke oder Höhenmeter abzureißen. Ganz im Gegenteil – der Genuss soll für uns beim Radfahren im Vordergrund stehen. Wir wollen uns ausreichend Zeit lassen, um die idyllische Natur entlang der Elbe zu genießen. Natürlich sollen auch die Märchenschlösser, Burgen und Prachtbauten links und rechts des Weges nicht zu kurz kommen. Und auch einem Gläschen Wein in einem der vielen Weingüter längs der Route sind wir nicht abgeneigt.
Ob wir das alles wirklich entspannt auf unserer Radtour unter einen Hut bekommen?
Inhaltsverzeichnis
ToggleDresden Elbland – Kultur, Natur und Genuss in Sachsen
Was die sächsische Region Dresden Elbland so besonders macht? Es sind definitiv nicht nur die geschichtsträchtigen und prachtvollen Städte wie Dresden, Meißen und Radebeul. Wusstest du zum Beispiel, dass sich hier zwar eines der kleinsten, dafür aber sortenreichsten Weinanbaugebiete Deutschlands versteckt?
Entlang der 55 Kilometer langen Sächsischen Weinstraße findest du überall liebevoll bewirtschaftete Weingüter und Weinberge und idyllische Flusslandschaften links und rechts der Elbe.
Dresden Elbland bietet einen einzigartigen Mix aus Kunst und Kultur, Landschaft und Genuss. Ob du nun eines der zahlreichen Schlösser besichtigen möchtest, dem „Weißen Gold des Abendlandes“ – dem Porzellan – auf die Spur kommen willst oder lieber beschauliche Weindörfer erleben magst, du wirst in Dresden Elbland ganz sicher auf deine Kosten kommen.
Zwischen den traditionsreichen Städten ist genug Platz für Natur-, Wander und Fahrradliebhaber. Dabei kann das Elbtal sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser erkundet werden. Die Raddampferflotte der Sächsischen Dampfschifffahrt, Kanus oder SUP-Boards stehen für Touren durch die Flusslandschaft bereit.
Eines ist gewiss: Kulturreisende, Naturfreunde und Genussmenschen sind in Dresden Elbland an der richtigen Stelle!
Radfahren in Dresden Elbland
Zwischen urbanem Leben und ursprünglicher Natur lässt es sich in Dresden Elbland besonders gut radeln. Auf dem Elberadweg, einem der beliebtesten Fernradwege Deutschlands, hast du die Elbe als ständige Begleiterin. Auf insgesamt fast 1.300 Kilometern Strecke kannst du von Böhmen aus durch eine idyllische Wiesen- und Auenlandschaft bis ans Wattenmeer fahren. Dabei führt der knapp 253 Kilometer lange Teilabschnitt von Pirna nach Torgau mitten durch die Region Dresden Elbland. Auch hier sind die Kultur und Natur am Elbufer, Weinberge und niedliche Dörfer immer an deiner Seite. Landschaftlich führt der sächsische Teil des Elberadweges von den Felsen der Sächsischen Schweiz über die Hügelkuppen des Meißner Spaargebirges bis zur Lutherstadt Torgau.
Während du an den weiten Elbauen mit geringem Gefälle eher entspannte Radtouren erleben kannst, kannst du abseits des Stroms auch knackige und sportlich herausfordernde Strecken meistern. Je nach Fitness, Lust und Laune gibt es in Dresden Elbland unzählige Strecken für deine Radtour durch die alte Kulturlandschaft.
Bringst du kein eigenes Fahrrad mit, kannst du dir beim Dresden Bike Fahrradverleih (bei der Touristeninformation in der QF-Passage an der Frauenkirche) einen passenden Drahtesel leihen.
Hier gibt es anständige City-Bikes, E-Bikes und Trekkingräder, auch für eine mehrtägige Radtour. Helme, Fahrradtaschen und Schlösser sind ebenfalls zubuchbar.
Dresden Elbland Radtour Tag 1: Von Dresden über Radebeul nach Moritzburg
DATEN UND FAKTEN
Wow! Ich bin zum allerersten Mal in Dresden und komme angesichts all dieser Prachtbauten gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. So imposant habe ich mir das hier echt nicht vorgestellt, auch wenn mir im Vorfeld viele von der historischen Altstadt vorgeschwärmt haben. Unsere dreitägige Radtour durch die Region Dresden Elbland startet direkt an der barocken Frauenkirche am Neumarkt.
Am Fürstenzug, der aus rund 23.000 Fliesen feinstem Meißner Porzellan besteht, radeln wir vorbei, streifen das prunkvolle Residenzschloss und die Hofkirche und verlassen die Altstadt über die berühmte Augustusbrücke. Auf der anderen Elbseite landen wir schnell im Grünen und brauchen erstmal einen Moment, um die Reizüberflutung im historischen Zentrum zu verarbeiten.
Der Blick zurück auf die Dresdener Skyline ist so wunderschön, dass wir mehrmals anhalten, um die Silhouette der Stadt nochmal auf uns wirken zu lassen.
Vom Elberadweg zum Mohnblumentraum
Immer an der Elbe entlang, passieren wir bald den Neustädter Hafen mit seinen Sportbooten, einem historischen Hafenkran und dem City Beach. Leider ist es noch ein wenig zu früh für eine Pause, so dass wir auf dem Elberadweg weiter über die Brücke der Pieschener Mole fahren. An den Elbwiesen bei Übigau finden wir ländliche Idylle und passend dazu eine Schafherde, die ganz genüsslich und gewissenhaft das Gras bearbeitet.
Der denkmalgeschützte Dorfkern von Altkaditz ist eine Augenweide. Pastellfarbene Fachwerkhäuser, duftende Linden und Höfe mit Laubengalerien verleihen dem Ort eine unheimlich friedliche Atmosphäre. Richtig niedlich hier!
Kurz bevor wir das Weingut Hoflößnitz bei Radebeul erreichen, eskalieren wir an den riesigen Mohnblumenfeldern völlig. Solch ein Meer von roten Farbtupfern habe ich bisher noch nirgendwo gesehen – Zeit für eine kleine Fotosession
Pause auf dem Weingut Hoflößnitz
Ab jetzt bestimmen Weinreben das Landschaftsbild. Direkt an der Sächsischen Weinstraße liegt das Weingut Hoflößnitz, das wir uns unbedingt einmal genauer anschauen wollen. Hier gibt es nicht nur unverschämt leckere Flammkuchen und köstlichen Riesling, sondern im Berg- und Lusthaus auch das Sächsische Weinbaumuseum Hoflößnitz. Besonders von den Deckengemälden des Festsaals, die von brasilianischen Vogelarten geschmückt werden, sind wir begeistert. Fürstlich ist aber auch der Blick vom Weingut hinauf zum Bismarckturm und Spitzhaus.
Abstecher über die Spitzhaustreppe zum Bismarckturm
Den kleinen Abstecher durch die Weinberge über die steile Spitzhaustreppe lassen wir uns nicht entgehen – allerdings zu Fuß, denn mit dem Rad wären die 397 Stufen hinauf doch ein wenig schwierig. Von oben genießen wir einen atemberaubenden Blick über das Elbtal. Obwohl es heute etwas diesig ist, können wir bis nach Dresden und darüber hinaus ins Erzgebirge und zu den Hügeln des Elbsandsteingebirges blicken. Dafür hat sich jeder Schweißtropfen gelohnt.
Den 18 Meter hohen Bismarckturm kann man gegen ein Entgelt von derzeit EUR 2,- besteigen. An der Eingangstür befindet sich ein Münzautomat. Bei schlechtem Wetter bleibt der Aussichtsturm jedoch geschlossen.
Entlang der Bahnstrecke der historischen Schmalspurbahn radeln wir nun aus dem Lößnitzgrund heraus. Es geht kurz und knackig bergauf und dann zwischen Feldern, Wiesen und Wäldern in Richtung Friedewald mit mehreren Waldteichen. Am Großteich erreichen wir mein persönliches Tageshighlight unserer heutigen Radtour: Der kleine, rosafarbene Leuchtturm in der Nähe des Fasanenschlösschens ist so ein hübsches Fotomotiv, das ich am liebsten noch viel länger geblieben wäre. Was für eine Idylle in Dresden Elbland!
Natürlich wollen wir uns aber auch noch das Fasanenschlösschen selbst und das zwei Kilometer entfernte Schloss Moritzburg von innen anschauen. Beide Besichtigungen lohnen sich unbedingt. Im kleinsten Königsschloss Sachsen haben mich besonders der chinesische Stil und die exotischen Tapeten und Wandbespannungen – in einem Raum sogar komplett aus Federn – fasziniert.
Vom Fasanenschlösschen zum Schloss Moritzburg
Das auf einer Insel im Schlossteich gelegene Schloss Moritzburg wurde nicht umsonst als Kulisse für den Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ gewählt. Aschenputtels Schuh habe ich zwar vergebens gesucht, aber dafür die harmonische und symmetrische Bauweise des Jagd- und Lustschlosses bewundert. Die Lage in Dresden Elbland könnte wohl kaum malerischer sein. In Moritzburg lassen wir unsere Radtour für heute ausklingen und übernachten im Eisenberger Hof.
Im Winter gibt es eine spezielle „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“-Winterausstellung. Im Jagd- und Lustschloss sind besonders die Goldledertapeten und der Festsaal mit der Jagdtrophäensammlung ein wichtiges Stück sächsischer Kunst- und Kulturgeschichte.
Total cool ist, dass du neuerdings mit einem HistoPad auf eine interaktive Entdeckungs- und Zeitreise gehen kannst. Dank Augmented Reality kannst du dich ganz multimedial auf eine Schatzsuche begeben und ins Jahr 1728 abtauchen. Es macht richtig Spaß, auf diese Weise das Märchenschloss Moritzburg zu Zeiten von August dem Starken zu erleben. Einfach die markierten Zeittore mit dem Tablet scannen und zurück in die Vergangenheit reisen – richtig toll umgesetzt! Der Eintritt kostet derzeit EUR 12,- inklusive HistoPad.
Mein Unterkunftstipp in Moritzburg: Eisenberger Hof
In ruhiger Lage am Ortsrand von Moritzburg (ca. 10 Gehminuten zum Barockschloss) findest du den rustikalen Eisenberger Hof. Besonders schön ist der große Biergarten, wo du die sehr gute sächsische Küche des Hauses genießen kannst. Die Zimmer sind zwar ein wenig in die Jahre gekommen, aber dennoch ausreichend und gemütlich.
LESETIPP
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Die Saale Unstrut Region – Die schönsten Ziele in der Weinregion
Dresden Elbland Radtour Tag 2: Von Moritzburg nach Meißen
DATEN UND FAKTEN
Heute sind wir ganz gemütlich auf der „Radroute M“ unterwegs. Und ganz wie es sich für eine Strecke mit diesem Anfangsbuchstaben gehört, verbindet diese Moritzburg mit Meißen und soll dazu noch ganz schön malerisch sein. Genau so fängt sie jedenfalls an, denn wir bekommen nochmal ganz neue Perspektiven auf das Wasserschloss Moritzburg, wie es sich im Großteich spiegelt.
Bald biegen wir in den Friedewald ab und folgen einer Strecke durch das große Waldgebiet. Ein wahres Gravelträumchen ist das hier, immer mal wieder unterbrochen von großen Wiesen und riesigen Fingerhutpflanzen, die die Wege säumen. Wo einst die sächsische Kurfürsten und Könige auf die Jagd gingen, lässt es sich nun so richtig genussvoll auf breiten Forstwegen durch die Natur radeln. Im Vorbeifahren grüßen wir ein paar Alpakas und landen schließlich am König-Albert-Aussichtsturm. Wir freuen uns schon auf den Ausblick, sind aber dann ein wenig enttäuscht, dass der Turm scheinbar nur an Sonn- und Feiertagen begehbar ist. Man kann sich zwar außerhalb der Öffnungszeiten einen Schlüssel bei der Tourist Information Weinböhla abholen, aber wir sind ehrlich gesagt zu faul dazu.
Von der Boselspitze auf dem Elberadweg nach Meißen
Weiter geht’s auf unserer Radtour durch das Örtchen Weinböhla, wo es besonders am Kirchplatz richtig idyllisch ist. Am Peterkeller findet man ein historisches Weingut und Heimatmuseum – ein schöner Ort für ein kleines Päuschen. Durch das Dorf Neusörnewitz rollen wir entspannt bergab in die Auen des Landschaftsschutzgebietes Nassau und sind wieder mitten in der Natur des Elblands zwischen Wiesen und Feldern. Wir nähern uns dem Spaargebirge, dem kleinsten Mittelgebirge Sachsens und beschließen einen kleinen Abstecher zu Fuß zur Boselspitze zu machen.
Es dauert nur etwa 15 Minuten, dann stehe ich oben an der markanten Felskante und bin total begeistert, was für eine fantastische Aussicht ich von hier aus auf die Elbe in Richtung der Dresdener Skyline habe. So ein tolles Panorama hatte ich irgendwie gar nicht erwartet. Selbst die Tafelberge der Sächsischen Schweiz kann ich in der Ferne ausmachen. Und nebenan gibt’s sogar einen kleinen und liebevoll gestalteten Botanischen Garten.
An Weingütern, Terrassen-Weinbergen und den Elbauen vorbei folgen wir schließlich wieder dem gut ausgebauten Elberadweg bis nach Meißen. Da es am Horizont ganz schön bedrohlich dunkel wird, treten wir in die Pedalen und erblicken schon bald die markanten Türme des Meißner Domes und der mittelalterlichen Albrechtsburg. Sicherlich einer der schönsten Blicke im Dresden Elbland!
Besichtigung der Albrechtsburg und der Porzellan-Manufaktur MEISSEN
Nachdem wir die Elbe überqueren, radeln wir bis ans Ende der Burgstraße, stellen unsere Räder ab und machen uns zu Fuß weiter auf den Weg durch die historische Altstadt Meißens, um den Dom und die Albrechtsburg zu besichtigen. Obwohl ich mich grundsätzlich ja eher als Kulturbanausin bezeichnen würde, lohnt sich der Besuch der Albrechtsburg meiner Meinung nach unbedingt. Ich habe ja mittlerweile echt schon viele Burgen und Schlösser gesehen, aber das älteste Schloss Deutschlands ist wirklich so beeindruckend, dass ich nur noch staunen kann.
Die Wandgemälde, der Rittersaal, die prächtigen Kronleuchter und Kachelöfen – das ist wirklich alles ganz großes Kino und muss man einmal mit eigenen Augen gesehen haben!
Und wenn ich schon in Meißen bin, will ich mir natürlich auch die Erlebniswelt MEISSEN der berühmten Porzellan-Manufaktur nicht entgehen lassen. Die Führung durch die Schauwerkstatt ist richtig spannend. Schon Wahnsinn, was für eine Handwerkskunst hinter dem feinen Porzellan steckt und was es hier alles zu sehen gibt.
Meißen, du bist um einen neuen Fan reicher!
Erlebniswelt Meissen – Porzellan-Manufaktur mit Schauwerkstatt und Museum
Die Porzellan-Manufaktur Meissen ist wohl nicht nur eine der berühmtesten überhaupt, sondern auch noch die allererste in Europa gewesen. Schon im Jahre 1710 wurde sie gegründet und steht seitdem für Top-Qualität und Handwerkskunst von Feinstem. Davon konnten wir uns höchstpersönlich bei einer Führung durch die Schauwerkstatt mit ihren verschiedenen Arbeitsplätzen überzeugen. Einfach irre, was für talentierte KünstlerInnen hier arbeiten und mit welcher Leidenschaft sie ihrem Job nachgehen.
Bei der Tour durch die Erlebniswelt MEISSEN haben wir nicht nur interessante Fakten über die Geschichte der Porzellan-Manufaktur erhalten, sondern auch alles über die Herstellung des „weißen Goldes“ gelernt. So haben wir beispielsweise erfahren, dass im streng geheimen hauseigenen Farblabor über 10.000 Farbrezepte aus allen Epochen hergestellt werden können!
Niemals hätte ich mir die Führung so spannend und kurzweilig vorgestellt. Es ist wirklich beeindruckend, wie es dem Unternehmen gelungen ist, stets die Tradition zu bewahren und doch auf kreative und ästhetische Weise mit der Zeit zu gehen.
Im riesigen Museum der Meissen-Porzellan-Stiftung sind allerhand ausgefallene Werke und Unikate externer Künstler ausgestellt, die einen staunen lassen. Absolut sehenswert!
Außerdem gibt es gegen Voranmeldung verschiedene Kreativworkshops, die in kleinen Gruppen stattfinden und über 2 Stunden gehen.
Ein tolles Andenken an deine Zeit in Dresden Elbland!
Albrechtsburg Meißen – Deutschlands ältestes Schloss
Die Albrechtsburg in Meißen ist so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt. Kein Wunder, denn sie thront richtig majestätisch über dem Elbtal. Eine Besichtigung der Schlossgemäuer gehört meiner Meinung nach zum Pflichtprogramm, wenn du Meißen in der Region Dresden Elbland besuchst.
Bereits 1524 wurde das älteste Schloss Deutschlands fertiggestellt. Besondere Bedeutung kam der Albrechtsburg 1710 zu, als hier August der Starke die Porzellan-Manufaktur MEISSEN gründete. Das Weiße Gold wird hier zwar schon lange nicht mehr hergestellt dafür kannst du aber bei einem Rundgang mit dem HistoPad auf interaktive Weise in die Geschichte eintauchen.
Die Architekturdetails und Wandmalereien im Inneren der Albrechtsburg sind gigantisch und die Ausstellung auf drei Etagen sehr beeindruckend.
Unbedingt sehenswert ist auch der gotische Dom zu Meißen, der sich direkt nebenan auf dem Burgberg befindet. Besonders der Kreuzgang mit dem grünen Innenhof ist eine Augenweide.
Meißen – Ein Bummel durch die historische Altstadt
Die 1.100 Jahre alte Stadt Meißen gilt als die älteste Stadt und Wiege Sachsens. Der historische Stadtkern mit dem kleinen Fluss Triebisch lädt zum Bummeln ein. In den engen Gassen findest du liebevoll geführte, kleine Lädchen und hübsche Cafés, und am schmucken Marktplatz mit all seinen bunten Fachwerkhäusern kannst du wunderbar in einem der traditionellen Wirtshäuser speisen (Mein Tipp: Ratskeller).
Es lohnt sich, durch die verwinkelten Gassen zu flanieren und die versteckten Treppengänge aufzuspüren. Besonders malerisch fand ich es an den Afrastufen und Frauenstufen sowie auf dem Burgberg rund um den Dom und die Albrechtsburg. Plane unbedingt genügend Zeit für einen ausgedehnten Altstadtbummel während deiner Radtour im Dresden Elbland ein.
Mein Unterkunftstipp in Meißen: Pension 22
Die Pension 22 liegt sehr zentral in einem denkmalgeschützen Haus am Rande der Altstadt. Sie wird von der Inhaberin mit Herzblut und ganz viel Liebe zum Detail geführt, so dass wir uns pudelwohl gefühlt haben. Übernachtet haben wir im geräumigen und supergemütlichen Appartement, in dem wir sogar einen eigenen Balkon direkt am Fluss Triebisch hatten.
Besonders toll war das individuelle Frühstück mit unheimlich liebevollen Kleinigkeiten und Leckereien, die alle sehr hübsch angerichtet waren. Das Rührei wurde sogar in einer Schale aus Meissner Porzellan serviert.
Dresden Elbland Radtour Tag 3: Von Meißen über Dresden zum Schloss Pillnitz
DATEN UND FAKTEN
Unser dritter und leider schon letzter Radeltag in der Region Dresden Elbland! Heute ist die Elbe von Anfang an unsere treue Begleiterin. Sobald wir die historische Altstadt Meißens verlassen, steigen wir in den Elberadweg ein und genießen ein letztes Mal den Postkartenblick auf die Albrechtsburg.
Während die Weinberge und die markante Felskante der Boselspitze auf der anderen Elbseite an uns vorüberziehen, rollen wir ganz gemütlich der Sonne entgegen. Das nenne ich mal Genussradeln vom Allerfeinsten!
Auf den Elbwiese schauen uns ein paar prächtige Rinder mit durchaus respekteinflößenden Hörnern ein wenig verdutzt nach, lassen sich aber nicht weiter aus der Ruhe bringen. Wir lassen einige Ausflugslokale am Elbufer links bzw. rechts liegen und landen schließlich erneut in einem Mohnblumentraum – was für eine Augenweide!
In den Vororten von Dresden herrscht Landyidylle pur. Dazu passend radeln wir an der malerischen Gohliser Windmühle vorbei – übrigens mit dem Biergarten ein toller Ort für eine kleine Pause während der Radtour.
Entlang der Elbe über Dresden zum Schloss Pillnitz
Je weiter wir uns Dresdens Zentrum nähern, desto mehr ist auf dem Elberadweg los. Bald taucht die orientalische Kuppel der alten Tabakfabrik Yenidze vor uns auf, gefolgt von der berühmten Silhouette der Altstadt. Frauenkirche, Semperoper, Zwinger und Co präsentieren sich am Terrassenufer mal wieder von ihrer schönsten Seite. Dieses Mal radeln wir aber weiter und wechseln über die Albertbrücke ans andere Elbufer.
Es geht durch eine Baumallee am Rosengarten vorbei und über glitzernden Asphalt zum ehemaligen Wasserwerk. Dampfschiffe ziehen an uns vorüber, während sich linkerhand luxuriöse Villen und das Lingnerschloss aneinanderreihen. Keine schlechte Wohngegend inmitten der Weinberge mit exklusivem Elbblick!
Kurz nach dem „Blauen Wunder“ – der Loschnitzer Brücke -, die eine ganz schön imposante Stahlkonstruktion ist, müssen wir uns allerdings von den Elbwiesen verabschieden und folgen der ausgeschilderten Umleitung Richtung Pillnitz. Den Park des direkt an der Elbe gelegenen Schlosses wollen wir uns auf jeden Fall etwas genauer anschauen.
Fahrräder sind hier nicht erlaubt, und so flanieren wir zu Fuß durch die weitläufigen Gartenanlagen. Nicht nur das Schloss Pillnitz selbst mit seinen Pagodendächern ist ein Blickfang. Der Schlosspark rund um die frühere Sommerresidenz des sächsischen Königshauses ist eine richtige Erholungsoase in Dresden Elbland. Es gibt verschiedene Bereiche, wie den symmetrischen Barockgarten mit Springbrunnen, einen Englischen Garten, eine Orangerie und vieles mehr zu entdecken. Der Eintritt in den Park Pillnitz kostet derzeit 5 Euro, die sich definitiv lohnen.
Schloss und Park Pillnitz
Im Sommer öffnen die drei Palais mit ihren Museen die Pforten. In der großen Parkanlage rund um das ehemalige Lustschloss findet du eine Fülle exotischer Pflanzen. Besonders das Palmenhaus lockt mit tropischen Pflanzen und Gehölzen. Der Englische, Holländische und Chinesische Garten ist wunderschön zum Flanieren. Eine der Attraktionen ist eine prächtige 250 Jahre alte japanische Kamelie.
Was du ebenfalls nicht verpassen solltest, ist das Ringrennkarussell in der Orangerie, auf dem du kostenlos mitfahren kannst und an einem witzigen Wettkampf teilnimmst. Mit einer Lanzenspitze müssen Silberkugeln während der Fahrt getroffen werden. Klingt definitiv einfacher, als es ist!
Mit dem Schiff zurück nach Dresden
Zurück nach Dresden nehmen wir ein Schiff der Sächsischen Dampfschifffahrt, das direkt in der Nähe von Schloss Pillnitz abfährt. Den Fahrradtransport kann man ganz easy vorab online buchen. Und so tuckern wir in 1,5 Stunden ganz gemütlich über die Elbe und schauen uns nochmal von der Wasserseite aus an, was wir heute auf unserer Radtour gemeistert haben.
Das große Finale unserer Radtour rund um Dresden
An der Frauenkirche in Dresden schließt sich dann der Kreis. Wir geben unsere Leihräder etwas wehmütig wieder an der Touristeninformation ab und lassen die dreitägige Radtour stilecht im Sophienkeller ausklingen.
So gehört sich das nämlich bei einer anständigen Genussradeltour!
Unbedingt vorher reservieren – der Sophienkeller ist nicht umsonst eine Kult-Institution in Dresden.
Mein Unterkunftstipp in Dresden: Bilderberg Bellevue Hotel
Im Bilderberg Bellevue Hotel sind wir von hinten bis vorne verwöhnt worden und können den erstklassigen Service nur weiterempfehlen. Das stilvolle Hotel liegt ideal im Herzen Dresdens. In nur wenigen Gehminuten erreichst du über die Augustusbrücke die Altstadt, und die Neustadt liegt direkt vor der Haustüre, so dass du beide Viertel ganz bequem vom Hotel aus erkunden kannst. Auch zum Bahnhof Dresden-Neustadt sind es nur zehn Gehminuten.
Die Zimmer (wir durften ein Bellevue Zimmer und eine luxuriöse Deluxe Suite testen) sind modern, elegant und gemütlich eingerichtet, viele haben direkten Elbblick. Es gibt einen kleinen Wellness-, Fitness- und Poolbereich, und der weitläufige Bellevue-Garten zwischen Elbufer und Hotel ist eine absolute Augenweide. Mehrere Biergärten laden zum geselligen Beisammensein ein.
Auch das Frühstücksbüffet bietet eine große Auswahl und lässt keinerlei Wünsche offen.
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Meine Lieblingsorte in Dresden – Noch mehr Tipps und Sehenswürdigkeiten
Ich könnte wahrscheinlich noch drei separate Blogartikel schreiben, in denen ich nur von all den Sehenswürdigkeiten Dresdens schwärmen würde und trotzdem nicht wissen, wo ich anfangen soll. Die Elbmetropole hat innerhalb kürzester Zeit mein Herz erobert und zählt für mich zu einer der schönsten Städte Deutschlands, wenn nicht gar zu meiner absoluten Favoritin. Trotz all der barocken Pracht, Kunst und Kultur versuche ich mich an dieser Stelle mal kurz zu fassen und nur einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Stichworten vorzustellen. Ein ausgedehnter Bummel durch die Altstadt gehört einfach zum Pflichtprogramm eines jeden Dresden-Besuchs.
In der historischen Altstadt
ZWINGER
Ein Gesamtkunstwerk und beeindruckendes Bauwerk des Spätbarock. Beherbergt die Gemäldegalerie Alte Meister, den Mathematisch-Physikalischen Salon und eine Porzellansammlung. Auch das Nymphenbad ist sehenswert. Leider ist momentan im Innenhof noch Großbaustelle.
THEATERPLATZ
Historischer Platz vor der Semperoper im Westen der Inneren Altstadt. Hier treffen sich auch die barocke Hofkirche, das Residenzschloss und der Zwinger. Der perfekte Ort für ein Panorama-Selfie. Wahnsinnsatmosphäre, wenn hier an einem Sommerabend die Straßenmusiker spielen.
RESIDENZSCHLOSS
Renaissancebau aus dem 15. Jahrhundert. Früher Machtzentrum der sächsischen Kurfürsten und Könige, heute Museumskomplex der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Beherbergt auch das berühmte Grüne Gewölbe, eine Schatzkammer August des Starken.
SEMPEROPER
Eines der schönsten Opernhäuser der Welt. Sitz und Hauptspielstätte der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Baubeginn 1838. Wurde 1945 im Krieg zerstört und 1985 wieder eröffnet.
BRÜHLSCHE TERRASSE
Der architektonisch schönste Teil des Dresdner Elbufers wird auch „Balkon Europas“ genannt. Wurde ab 1739 als Lustgarten des Grafen Brühl angelegt. Von hier aus Zugang zur Kunstakademie, zur Festung Dresden und zum Albertinum.
FRAUENKIRCHE
Das Wahrzeichen Dresdens. Wurde zwischen 1726 und 1743 errichtet, 1945 im Krieg zerstört und wieder neu aufgebaut. 2005 fand die neue Weihe am Neumarkt statt. Eine der größten steinernen Kirchenkuppeln und eine der größten Sandsteinbauten der Welt.
FÜRSTENZUG
Gilt mit rund 23.000 Fliesen aus Meissener Porzellan als größtes Porzellanwandbild der Welt. Dargestellt wird ein überlebensgroßer Reiterzug der Herrscher des Hauses Wettin. Länge von 102 Metern in der Augustusstraße.
STALLHOF
Gehört zum großen Komplex des Residenzschlosses. Hier fanden früher ritterliche Spiele und Reitturniere statt. Ab 1586 erbaut. Wird heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
NEUMARKT
Das Herz der Altstadt. Hier steht die Frauenkirche. Rundherum kunterbunte barocke Giebelhäuser, die alle nach und nach wieder errichtet werden. Entstand im 16. Jahrhundert und wird seit 1950 neu gestaltet.
ALTMARKT
Ältester Platz Dresdens. Wurde 1370 erstmals erwähnt. Wichtiger Handelsplatz und gesellschaftliches Zentrum der Stadt. Hier findet unter anderem der weihnachtliche Striezelmarkt statt.
ALBERTINUM
Am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse. Die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung präsentieren Kunst der moderne vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Der Museumsbau wurde 1884 errichtet.
KATHOLISCHE HOFKIRCHE
Die Kathedrale zwischen Schloss- und Theaterplatz ist der größte Kirchenbau Sachsens. Wurde von 1738 bis 1754 im barocken Stil errichtet. Seit 1980 Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen.
Kontraste in der Dresdener Neustadt
Dresden steht jedoch nicht nur für barocke Kunst und Kultur von Weltrang. Den perfekten Kontrast kannst du in der Neustadt auf der anderen Elbseite erleben. Hier zeigt die Stadt ihr junges und frisches Gesicht. Besonders das Szeneviertel rund um die Alaunstraße und Görlitzstraße in der Äußeren Neustadt ist richtig hip und hat mich mit all den individuellen Bars, Cafés und liebevollen Läden begeistert. Überall findest du hier tolle Streetart-Spots, die total kultig sind. Ich liebe diese bunte Seite Dresdens und die alternative Kunstszene, die hier entstanden ist.
Hier kommen meine zwei absoluten Lieblingsspots in der Neustadt:
Die Kunsthofpassage, die die Alaunstraße mit der Görlitzer Straße verbindet, ist ein ganz besonderes Kunst- und Wohnprojekt. Mit verschiedenen Künstlern wurden hier fünf Hinterhöfe ganz individuell saniert und neu gestaltet. Jeder Hof hat ein eigenes Thema und eine andere Fassadengestaltung – so gibt es beispielsweise den „Hof der Elemente“, „Hof der Fabelwesen“ und „Hof der Metamorphosen“. Überall findest du ganz individuelle und kreative Geschäfte, originelle Galerien und Gastronomie. Es macht riesigen Spaß, die Höfe zu entdecken und in den tollen Läden zu stöbern.
Zwei ganz besondere Läden: Die Fruchtfliege & Pfunds Molkerei
Neben den ausgefallenen Fruchtfliegen-Produkten gibt es auch originellen Schmuck, Accessoires, niedliche Jellycat-Kuscheltiere und allerhand humorvolle Geschenkideen.
Pfunds Molkerei auf der Bautzner Straße ist mit dem Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde als „Schönster Milchladen der Welt“ bekannt geworden. Und das ist keineswegs übertrieben. Seit 1879 bezaubert das Geschäft mit seinen fantasievoll gestalteten Fliesen mit Motiven aus der Milchwirtschaft, mit Fabeltieren und Blumenelementen im Stil der Renaissance. Wände, Fußboden und Verkaufstresen ergeben ein fast schon märchenhaftes Ensemble, das eher einem Miniaturmuseum gleicht.
Das Geschäft ist allerdings nicht nur äußerst hübsch, du kannst hier auch erstklassige Käsespezialitäten (die Karamell-Käsecreme ist unverschämt lecker) und Milchprodukte erwerben. Die frische Buttermilch ist ebenfalls richtig gut.
Und wer noch ein Souvenir für zuhause sucht, wird garantiert auch in der Molkerei oder im Spezialitätenladen nebenan fündig.
Meine Buchtipps für Dresden Elbland
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Wichtig: Für dich ändert sich der Preis dadurch nicht.
Tausend Dank für deine Unterstützung!
Kein Wunder, dass der berühmte Maler Caspar David Friedrich dem „Florenz an der Elbe“ total verfallen war. Auch mein Herz hat Dresden im Sturm erobert. Die dreitägige Radtour im Dresden Elbland war für mich der perfekte Mix aus Natur und Kultur. Selten habe ich so entspannt und dabei trotzdem so vielseitig und abwechslungsreich Eindrücke einer neuen Region gesammelt.
Vielen Dank nochmal an das tolle Team der Dresden Marketing GmbH, das dafür gesorgt hat, dass unser Kurztrip der reinste Genuss war!
Warst du selbst auch schon einmal in Dresden und kannst meine Begeisterung nachvollziehen?
Wäre eine solche mehrtägige Genießer-Fahrradtour auch etwas für dich?
Oder hast du vielleicht noch weitere Tipps im Dresden Elbland, die man nicht verpassen sollte?
Wie immer freue ich mich riesig über deine Fragen, Kommentare und Anregungen unter diesem Beitrag.
Liebe Grüße,
Deine Sabrina
Ey, wie gerne würde ich mich wieder aufs Rad schwingen! Das hört sich echt toll an, was du da beschreibst. Mit dem Dampfer wieder zurück, finde ich klasse. Leider hatte ich einen üblen Unfall mit dem Rad und kann mit meiner Beinschiene gerade nirgendwo hinfahren. Ich genieße aber meinen Blick auf meinen Garten, auf meinen neuen Gartenstühlen. Wenn schon ans Zuhause gebunden, dann jedenfalls draußen. Und neue Touren kann ich auch planen 😉
Die Begeisterung für die Radtour durch Dresden Elbland ist absolut nachvollziehbar! Die Beschreibung der malerischen Landschaften, historischen Sehenswürdigkeiten und charmanten Weingüter ist einfach überwältigend. Ein wahrhaft inspirierender Beitrag, der die Lust auf eine eigene Entdeckungsreise durch das Elbland weckt!