Wandern auf dem Elsterperlenweg - Unterwegs mit der vogtlandbahn

Wandern auf dem Elsterperlenweg

Der Rundwanderweg Elsterperlenweg führt auf beiden Uferseiten der Weißen Elster von der Residenzstadt Greiz, welche auch als Perle des Vogtlandes bekannt ist, einmal durch das naturnahe Elstertal. Der Weg verbindet dabei die „Perlen“ des Elstertales, denn nicht nur landschaftlich ist diese Tour eine Traumroute. Kleine verträumte Ortschaften, Weitblicke auf das Thüringer Mittelgebirge und natürlich der fürstliche Greizer Park sind nur ein paar Highlights entlang der gesamten Route.

Der Elsterperlenweg ist übrigens ein Qualitätsweg Wanderbares Deutschland – perfekte Wandermomente sind also vorprogrammiert. 

Was ich persönlich an Rundwanderwegen schätze: Dass sie dort enden, wo sie begonnen haben! Mit 72 Kilometern ist die Tour allerdings trotzdem zu lang für eine Tagestour. Und so bieten sich zahlreiche Querverbindungen an, um aus den einzelnen Etappen Rundwege zu planen.

Total praktisch: Du kannst auch ganz einfach die vogtlandbahn nutzen, um an deinen jeweiligen Ausgangspunkt zurückzukehren. So lassen sich alle sechs offiziellen Etappen des Elsterperlenweges auch als Tageswanderungen gehen.

Die Länderbahn im Vogtland

Bereits auf meiner Wanderreise durch die Oberlausitz habe ich mit dem trilex einen Zug der Länderbahn kennengelernt. Die Länderbahn ist eine private Eisenbahngesellschaft und fährt meiner Meinung nach in besonders schönen Regionen im Personennahverkehr. Wie zum Beispiel mit der waldbahn im Bayerischen Wald oder mit dem trilex in Sachsen. Hier im Vogtland gibt es eine weitere Linie  – die vogtlandbahn!

Die vogtlandbahn deckt gleich 4 Linien in Sachsen, in Ostthüringen und sogar in Tschechien bis nach Cheb und Kraslice ab. Dabei fährt sie durch die unterschiedlichsten Wanderregionen und eben auch durch das malerische Elstertal in Thüringen.

Übrigens: Die vogtlandbahn kannst du innerhalb Deutschlands mit dem Deutschland-Ticket nutzen. Somit kannst du nicht nur kostengünstig anreisen, sondern auch die Routen des Elsterperlenweges beliebig entlang des Streckennetzes planen.

Dein Deutschland-Ticket mit der NETINERA-Tickets App

Praktischerweise gilt auf allen Linien der Länderbahn innerhalb Deutschlands auch das Deutschland-Ticket! Du hast noch keines? Dann kann ich dir die NETINERA-Tickets App ans Herz legen. Mit nur wenigen Klicks ist diese auf dem Handy installiert. Nun nur noch registrieren – und das geht wirklich ganz schnell – und schon kannst du das Deutschland-Ticket kaufen.

Was mich bei der Einführung des neuen Deutschland-Tickets ein wenig gestört hat, ist die Tatsache, dass es sich um ein Abomodell handelt. Du musst das Ticket also kündigen, falls du es mal einen Monat nicht benötigst. In der NETINERA App geht das zum Glück jeden Monat ganz flexibel. Und das mit nur einem Klick. Super, dass diese Funktion auch gleich ersichtlich ist, was definitiv nicht jede App von sich behaupten kann.

Die NETINERA-Tickets App ist für Android und Apple verfügbar.

Die Bezahlung kannst du zum Beispiel über Paypal ganz easy abwickeln.

Wandern auf dem Elsterperlenweg – Auf der ersten Etappe von Greiz nach Neumühle

Mit der vogtlandbahn fahre ich vom Hauptbahnhof in Gera in die Residenzstadt Greiz. Der Zug fährt stündlich, und bereits die Fahrt durch das romantische Elstertal lässt die Vorfreude auf die Wanderung steigen.

Die Kreisstadt Greiz liegt ganz im Südosten von Thüringen und grenzt an Sachsen. In Greiz selbst reihen sich eine Menge historische Bauten aneinander, und sicherlich nicht nur deshalb trägt sie auch den Titel „Perle des Vogtlandes“. Und da es entlang der Elster gleich mehrere solcher Perlen gibt, erschließt sich dann auch der Name des Rundwanderweges: Elsterperlenweg!

Die Elster entspringt übrigens in Tschechien und schlängelt sich auf 257 Kilometern durch das Elstertal. Dabei passiert sie Plauen, Gera und Leipzig, bevor sie in die Saale mündet.

Durch den fürstlichen Park in Greiz

Nur wenige Schritte vom Bahnsteig entfernt, entdecke ich den ersten Wegweiser des Elsterperlenweges, der mich von nun an auf den nächsten 12 Kilometern begleiten wird. Daneben zahlreiche andere Wanderziele, deren Namen mir allerdings leider nichts auf Anhieb sagen. Ich muss mich ganz unbedingt einmal mehr mit dieser Wanderregion beschäftigen.

Laut Beschreibung besticht der Elsterperlenweg mit einem großen Pfadanteil. Die ersten Kilometer der Startetappe führen jedoch erst einmal auf einfachen, breiten Wegen durch den fürstlichen Greizer Park. Und der hat einen unglaublichen Charme. Liebevoll gestaltete Beete mit zahlreichen Blümchen – teils in Form von Schriftzügen – und sogar eine Blumenuhr schmücken den Park. Lauschige Plätzchen mit weißen Bänken unter altem Baumbestand laden zum Verweilen ein.

Der Sommerpalais strahlt im morgendlichen Sonnenlicht, und der 50 Hektar große Park alleine ist schon einen Ausflug wert.

Ich bin wie immer zeitig unterwegs und habe den Park somit fast für mich alleine. Einzig ein Eichhörnchen und ein paar Vögel kreuzen meinen Weg durch den fürstlichen Park.

Durch dichten Wald am Elsterperlenweg

Über eine weiß gestrichene Brücke führt mich der Weg über die Elster, und ich verlasse somit den fürstlichen Park. Auf der Westseite des Flusses dominiert ein kühler Mischwald, und nach den breiten Spazierwegen im Park spüre ich nun pfadigen Waldboden unter meinen Wanderschuhen.

Es geht hinauf auf die sogenannte Idahöhe mit einem Gedenkstein und einer schönen Rastmöglichkeit mit Aussicht auf das „Obere Schloss“. Weiter bergauf führt mich der Weg vorbei an der Teufelskanzel auf 360 Metern bis hoch auf den Gipfel des Klingensteines.

Theoretisch bieten all diese Punkte eine wunderbare Aussicht auf Greiz und das Thüringer Mittelgebirge, tatsächlich ist die Vegetation – zumindest im Hochsommer – aber so hoch bewachsen, dass sich die Ausblicke ein wenig verstecken.

Auf dem folgenden Abschnitt muss ich gestehen, dass ich mit meinen Gedanken ein wenig vom Weg abgekommen bin. Wieder einmal hat sich mir ein Schwarzspecht gezeigt. Wieder einmal leider nur für einen ganz kurzen Moment. Also so kurz, dass ich keinerlei Chance hatte, ein Foto zu erhaschen. Der ein oder andere mag jetzt denken, dass es ja durchaus wichtigere Dinge im Leben gibt, aber für mich sind genau das unbezahlbare Momente und so denke ich während des Wanderns über Schwarzspechte nach.

Nach einigen schweißtreibenden Aufstiegen habe ich meine Gedanken dann wieder gesammelt und bin wieder voll und ganz – im Hier und Jetzt – auf dem Elsterperlenweg angekommen.

Über einen Feldweg erreiche ich die kleine Ortschaft Nitschareuth. Am Ortsrand steht eine kleine Pausenhütte, die gerade wie gerufen kommt, und so mache ich es mir auf der Bank mit meiner Jause gemütlich.

Im 800 Meter entfernten historischen Ortskern gibt es übrigens auch ein Bauernmuseum. Wer also noch einen kleinen Abstecher machen will, hätte hier die Möglichkeit und kann sich im Museumscafé gleich noch ein Stückchen Kuchen gönnen.

Zurück ans Ufer der Elster

Über den Rastplatz Amselstein führt der Elsterperlenweg nun bergab nach Neumühle. In dem niedlichen 421-Einwohner-Örtchen endet die erste Etappe ganz offiziell am Bahnhof Neumühle/Elster.

Mir persönlich hat auf dieser Tour allerdings bisher etwas Entscheidendes gefehlt: nämlich die Elster. Bereits bei der Anreise mit der vogtlandbahn habe ich kurze, aber wunderschöne Blicke auf den mäandernden Flussverlauf erhaschen können. Der Weg von Greiz bis hierher nach Neumühle führt allerdings über die Höhenzüge. Welche natürlich nicht weniger schön sind!

Trotzdem beschließe ich nach einem kurzen Blick auf die Karte, der Hauptstraße noch ein paar Meter zu folgen. Und tatsächlich – nach nur wenigen Schritten höre ich bereits das Plätschern der Elster.

Am Elsterwehr – Kleines Juwel am Elsterperlenweg

Und hier tut sich dann ein echt kleines Naturparadies auf: Das Elsterwehr. Zwar ist es kein tosender Wasserfall, aber dennoch ein wahrlich imposantes und vor allem malerisches Wehr.

Über eine kleine Holzbrücke gelange ich auf eine Steintreppe. Ein perfekter Platz, um einfach nur den Blick schweifen zu lassen und dem Rauschen des Wassers zu lauschen.

Und dann…, ja dann fliegen tatsächlich zum krönenden Finale meiner Tour zwei Eisvögel an mir vorbei! Was für ein Glücksmoment!

Eine Mühle in Neumühle

Im kleinen Örtchen Neumühle leben knapp 400 Einwohner. Einige davon im ortsansässigen Altenheim, welches ich im ersten Augenblick für einen Gasthof gehalten habe. 😉 Einkehrmöglichkeiten bietet der Ort leider nicht, und auf meiner Suche nach einer Stelle, um meine Wasserflasche aufzufüllen, laufe ich ziemlich blind in einen Innenhof, in dem ich zwei Männer stehen sehe.

Auf meine Frage nach einer Einkehrmöglichkeit lachen sie ganz herzlich. „So etwas gibt es hier nicht, aber ich kann dir deine Flasche mit Mineralwasser füllen.“ Einer der Männer verschwindet hinter einer Türe und kommt sogleich mit einer Flasche Wasser und einer Orangenlimonade zurück. „Schenke ich dir“, sagt er und grinst ganz verschmitzt.

Und dann sehe ich auch endlich mal das Schild über der Türe, auf dem in großen Lettern „Mühlenladen“ steht. Wahrscheinlich bin ich bereits so dehydriert, dass ich das im Vorbeilaufen völlig übersehen habe.

Der nette Herr mit der Wasserflasche ist doch glatt der Inhaber dieser Mühle und zeigt mir stolz seinen kleinen Mühlenladen.

Wenn ich für die gesamte Reise nicht nur mit meinem Rucksack unterwegs gewesen wäre, hätte ich hier gleich zugeschlagen. Sollte es dich also mal mit dem Auto nach Neumühle verschlagen, plane unbedingt einen Besuch in der Sternermühle ein.

Mein Buchtipp zum Wandern im Vogtland

Vogtland: Im Vierländereck zwischen Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen. 50 Touren mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)*