Endlich wieder weitwandern! Meine letzte lĂ€ngere Tour durch die wilde Landschaft Lapplands auf dem Padjelantaleden und Kungsleden liegt tatsĂ€chlich schon fast ein Jahr hinter mir. Und so vernehme ich den Ruf der Wildnis gerade lautstark und deutlich. Um diesem zu folgen, muss ich aber zum GlĂŒck nicht zwangslĂ€ufig bis ins schwedische FjĂ€ll in den hohen Norden reisen. Der Lechweg ist nĂ€mlich nicht nur ein Weitwanderweg durch die Alpen, sondern fĂŒhrt auch durch eine der letzten Wildflusslandschaften Europas.
Klingt spannend? Gemeinsam mit meinen Kolleginnen Lisa vom Blog Abenteuermomente und Janna vom niederlĂ€ndischen Outdoorblog Alpen Actief war ich 8 Tage lang auf dem Lechweg unterwegs. 125 Kilometer begleiteten wir den Lech auf seinem Weg vom Lechfall in FĂŒssen im AllgĂ€u bis zum Quellgebiet nahe des Formarinsees im österreichischen Vorarlberg. Warum wir âfalsch herumâ unterwegs waren, was den Lechweg so besonders macht und was wir alles auf unserer Weitwanderung erlebt haben, erfĂ€hrst Du in diesem Blogbeitrag.

Lechweg – Tipps und Infos fĂŒr Deine Reiseplanung
LĂ€nge und Verlauf
Auf insgesamt 125 Kilometern verbindet der Lechweg fĂŒnf Regionen und zwei LĂ€nder mit ihren Traditionen, Geschichten und LebensrĂ€umen. Offiziell verlĂ€uft der Weitwanderweg von der Quelle nahe des Formarinsees im österreichischen Vorarlberg bis zum Lechfall in FĂŒssen im AllgĂ€u. Durch das Arlberggebiet ĂŒber die Tiroler Naturparkregionen Lechtal und Reutte bis ins AllgĂ€u kannst Du so den Fluss praktisch durch sein komplettes Leben auf dem Weg zum erwachsen werden begleiten.Â
Dieses Konzept ergibt eine Menge Sinn und ist ganz sicher auch eine reizvolle Angelegenheit. Und doch haben wir uns entschieden, den Weg in der umgekehrten Richtung – also vom Fall zur Quelle – zu wandern. Warum? Obwohl wir mit unserer Variante knapp 1.000 Höhenmeter mehr bergauf bewĂ€ltigen mĂŒssen (4.098 Höhenmeter statt ca. 3.021 Höhenmeter), erscheint uns die Laufrichtung gegen den Strom attraktiver. Der Weg wird fĂŒr uns von Tag zu Tag alpiner und anspruchsvoller, wir wandern praktisch stets mit Blick auf die Berge und tauchen so Schritt fĂŒr Schritt tiefer in die Bergwelt hinein. Praktisch von der Zivilisation immer tiefer hinein in die âWildnis. Das hat uns irgendwie âdramaturgischâ mehr angesprochen. Und wir wĂŒrdenâs jederzeit genauso wieder machen!

Besonderheiten, Charakteristik und Anspruch des Weitwanderweges
Der Lechweg steht fĂŒr moderates Weitwandern durch die Alpen. Da es keinerlei Kletter- und Steigpassagen gibt, ist der Weg technisch nicht allzu schwierig und setzt keine alpine Erfahrung voraus. Die Wege sind maximal mit der mittelschwierigen Kategorie T2 klassifiziert. Wanderer, die normalerweise eher in den den deutschen Mittelgebirgen unterwegs sind, können sich hier wohlfĂŒhlen und dennoch ein einzigartiges alpines Naturerlebnis genieĂen.
âModeratâ bedeutet aber trotzdem nicht, dass der Weg keine AnsprĂŒche an die Kondition stellt. Mehrere Tage am StĂŒck unterwegs zu sein, erfordert schon ein gewisses MaĂ an Durchhaltevermögen, so dass man (auch aufgrund der Höhenmeter und tĂ€glichen Distanzen) keinen Spaziergang erwarten sollte.
Nach meiner Erfahrung bietet sich der Lechweg auf jeden Fall fĂŒr die allererste Weitwanderung in den Bergen an und ist auch fĂŒr Solo-Wanderer:innen unbedingt zu empfehlen.
Da der Lechweg von der EuropĂ€ischen Wandervereinigung als âLeading Quality Trailâ zertifiziert wurde, kannst Du Dich stets auf eine ausgezeichnete Ausschilderung und Wegmarkierung verlassen. Einfach immer dem âweiĂen L“ folgen – da ist Verlaufen praktisch ausgeschlossen!
Was den Lechweg ganz besonders und einzigartig macht, ist sein Verlauf durch eine der letzten Wildflusslandschaften Europas. Mal wild und ungezĂ€hmt, mal sanft und idyllisch prĂ€gt der magisch tĂŒrkisfarbene Fluss Flora und Fauna und bildet einen der artenreichsten LebensrĂ€ume in Mitteleuropa. Da der Lech nicht durch kĂŒnstliche Bauten reguliert und verĂ€ndert wird, kann er völlig frei durch die Landschaft flieĂen und sich seinen Weg im breiten Flussbett bahnen.

Varianten und Etappenaufteilung
Der Lechweg lĂ€sst sich individuell und an jede Kondition angepasst erwandern. Die klassische Variante ist in 7 Tagesetappen aufgeteilt. Wir haben mit 8 Tagen eine eher gemĂŒtliche Alternative gewĂ€hlt. Sollte Dir der Sinn nach noch mehr Genuss und Entschleunigung stehen, kannst Du den Lechweg sogar auf 10 Etappen aufteilen.
NatĂŒrlich sind auch noch sportlichere Varianten möglich – ganz nach Deinem persönlichen Geschmack.
Auf der Seite des Lechwegs findest Du insgesamt 15 Wegabschnitte, mit deren Hilfe Du Dir Deine Tour völlig individuell selbst einteilen kannst.
Ebenfalls praktisch: Da der Lechweg komplett an den ĂPNV angeschlossen ist, kannst Du die meisten Etappen auch jederzeit mit dem Bus abkĂŒrzen oder Teilstrecken auslassen.

GepÀcktransport und Kosten
Wir haben auf dem Lechweg den praktischen und komfortablen Service des GepÀcktransportes genutzt. So konnten wir jeden Tag ohne schwere Lasten auf den Schultern wandern, und unser GepÀck hat immer schon in der nÀchsten Unterkunft auf uns gewartet.
Der Transport pro Etappe und GepĂ€ckstĂŒck kostet bei Buchungen bis 2 Tage vor Transport EUR 11,-.
Wann wandern? – Beste Reisezeit fĂŒr den Lechweg
Da der Lechweg vom Alpenvorland in die Landschaft des Hochgebirges (oder umgekehrt) fĂŒhrt, ist die regulĂ€re Wandersaison von Mitte/ Ende Juni bis Anfang Oktober. Erkundige Dich rechtzeitig vor Tourenantritt, ob noch bzw. schon mit Schneefall zu rechnen ist.
Wenn Du bereits frĂŒher starten möchtest, kannst Du auch eine verkĂŒrzte Variante von Warth oder Steeg bis FĂŒssen wĂ€hlen. Hier beginnt die Wandersaison aufgrund der niedrigeren Lage meistens schon ab Mai.

UnterkĂŒnfte wĂ€hrend der Wanderung auf dem LechwegÂ
Du kannst Dir alle Deine UnterkĂŒnfte entlang des Lechwegs – je nach Etappeneinteilung – ganz individuell zusammenstellen und bei den jeweiligen Lechweg-Partnerbetrieben buchen.
Weiter unten bei den Etappenbeschreibungen in diesem Blogbeitrag findest Du meine persönlichen Empfehlungen von Pensionen, Gasthöfen und Hotels.
Sollte Dir das zu umstĂ€ndlich sein, besteht natĂŒrlich auch die Möglichkeit, Deine Weitwanderung auf dem Lechweg bei einem Wanderreise-Veranstalter buchen. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit den Anbietern Eurohike Wanderreisen, ASI Reisen und Kleins Wanderreisen gemacht. Bei allen bekommst Du ein Rundum-Sorglos-Komplettpaket fĂŒr Deine Tour.
CampingplĂ€tze gibt es entlang des Lechwegs nur in HĂ€selgehr, Vorderhornbach, Reutte und FĂŒssen. Bitte beachte, dass – wie ĂŒberall in Deutschland – Wildcampen nicht erlaubt ist.

An- und Abreise und Busverbindungen
Am besten reist Du bereits am Vortag entweder in Lech am Arlberg oder FĂŒssen im AllgĂ€u an, je nachdem in welche Richtung Du den Lechweg wandern möchtest. Besonders bequem ist die Anreise mit der Bahn. Schau am besten auf der Homepage der Deutschen Bahn oder ĂBB nach der besten Verbindung von Deinem Heimatort.
Alle Orte entlang des Lechwegs sind mit öffentlichen Bussen verbunden.Â
So kannst Du auch, wenn Du mit dem Auto anreist, recht bequem wieder zurĂŒck nach FĂŒssen oder Lech am Arlberg gelangen.
Den aktuellen Fahrplan kannst Du beim Verkehrsverbund Tirol abrufen.
Wenn Du Deine Wanderung so wie wir am Formarinsee in Vorarlberg beendest, kannst Du von hier aus den ortseigenen Wanderbus bis zum Postamt in Lech nehmen. Zwischen Lech am Arlberg und Reutte verkehrt die Buslinie 110. Von Reutte nach FĂŒssen kommst Du dann mit den Buslinien 74 oder 100 zurĂŒck.

LESETIPP
Welche AusrĂŒstung brauchst Du fĂŒr Deine Weitwanderung auf dem Lechweg?
In meinem Packlisten-Beitrag erfÀhrst Du, welches Equipment ich auf meiner Fernwanderung auf dem Alpe-Adria-Trail in den Rucksack gepackt habe. Und das unterscheidet sich im Grunde nicht wesentlich von meinem GepÀck auf dem Lechweg. Also viel Spaà beim Stöbern!
Anreisetag in FĂŒssen
FĂŒssen ist eine kleine Stadt im AllgĂ€u mit wunderschönem Flair und nicht umsonst ein Touristenmagnet. Am Anreisetag solltest Du daher unbedingt noch Zeit fĂŒr einen ausgedehnten Stadtbummel einplanen. Die kunterbunten HĂ€userfassaden und verschnörkelten Ladenschilder in der historischen Altstadt sind ein Blickfang, und viele gemĂŒtliche CafĂ©s in der FuĂgĂ€ngerzone laden zur Einkehr ein.Â
Umrahmt von beeindruckenden Gipfeln kannst Du in FĂŒssen viele historische SehenswĂŒrdigkeiten besichtigen. Besonders sehenswert sind die mittelalterlichen Gassen, die Stadtmauer, die zahlreichen Barockkirchen und das ĂŒber der Altstadt thronende Hohe Schloss.
Und natĂŒrlich der Lech, der uns schon am Vorabend unserer Weitwanderung mit einem lauten Rauschen und strahlendem TĂŒrkisgrĂŒn begrĂŒĂt.

Mein Ăbernachtungs-Tipp in FĂŒssen: GĂ€stehaus St. Ulrich
Das GĂ€stehaus St. Ulrich ist eine ruhige und gepflegte Unterkunft in guter Lage. Es gibt sogar einen kleinen Saunabereich und eine hauseigene Kapelle. Das FrĂŒhstĂŒck ist sehr gut und reichhaltig. Â
Lechweg Etappe 1 – Von FĂŒssen im AllgĂ€u nach Pflach in Tirol
DATEN UND FAKTEN

Endlich ist es soweit, und es kann losgehen! 8 Tage auf dem Lechweg warten auf uns, und unsere Tour könnte nicht schöner und spektakulĂ€rer starten. Am Lechfall in FĂŒssen machen wir zum erstem Mal so richtig Bekanntschaft mit dem laut rauschenden Lech, den wir in den nĂ€chsten Tagen als treuen Wegbegleiter in unsere Herzen schlieĂen werden. Wir blicken in die enge und wilde Schlucht auf der einen Seite und staunen ĂŒber die tosenden, tĂŒrkisgrĂŒnen Wassermassen, die sich hier so eindrucksvoll ĂŒber mehrere Stufen in die Tiefe stĂŒrzen.
Was fĂŒr ein Naturschauspiel – auch wenn das Stauwehr natĂŒrlich von Menschenhand erschaffen wurde.
Nach diesem mehr als gelungenen Auftakt erwartet uns bald direkt der erste Aufstieg. Mit dem Kalvarienberg erklimmen wir unseren ersten kleinen Gipfel (953 m) und blicken ĂŒber die DĂ€cher FĂŒssens. Hier liegt uns das hĂŒgelige Voralpenland des AllgĂ€us mit seinen Seen zu FĂŒĂen, und auch der Lech mĂ€andert sich seinen Weg durchs Tal. Und dann wird das Panorama auch noch durch den Blick auf das berĂŒhmte Schloss Neuschwanstein, das ĂŒber dem Schwansee thront, getoppt. Wow, das ist mal ein Aussichtspunkt!

SĂŒdsee-Feeling am Alpsee
Ăber tolle Waldwege fĂŒhrt uns der Lechweg nun auf den Alpenrosenweg, der zum Teil auf Holzstegen am Hang oberhalb des Schwansees entlang fĂŒhrt und wunderschön zu gehen ist. Am Alpsee angekommen stockt uns dann fast der Atem, so unglaublich surreal leuchtet uns das intensive TĂŒrkisblau entgegen. Das klare Wasser ist ein Traum, und wir können gar nicht aufhören, ein Foto nach dem anderen zu schieĂen, um die Farben einzufangen. Einfach irre!
Solch ein Highlight hat man natĂŒrlich nicht fĂŒr sich alleine, rund um den Alpsee tummeln sich so einige SpaziergĂ€nger und Wanderer, deren Augen mindestens so leuchten wie unsere. Wir genieĂen die Ausblicke auf die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau und machen uns nach einer kleinen Mittagspause und gefĂŒhlt 1.000.000 Fotostopps weiter auf den Weg.

Nach so viel SĂŒdsee-Feeling und Schlösser-Flair wandern wir ĂŒber Wurzelpfade durch den Wald bergauf und erreichen bald die deutsch-österreichische Grenze. Der mystisch angehauchte und von Felsen gesĂ€umte Gnomensteig ist ein toller Abschluss unserer ersten Wanderetappe. Bevor wir unser heutiges Ziel in Pflach erreichen, genieĂen wir von der Sternschanze noch einen tollen Ausblick ins untere Lechtal. Da ist er wieder, unser WeggefĂ€hrte, den wir so langsam doch schon ein wenig vermisst haben. In den nĂ€chsten Tagen sind wir erstmal gemeinsam in Tirol unterwegs.

Mein Ăbernachtungs-Tipp in Pflach:Â Hotel Gasthof zum Schwanen
Der Gasthof Pension zum Schwanen in Pflach ist ein familiengefĂŒhrtes 3-Sterne-Hotel mit modernen, frisch renovierten Zimmern und guter KĂŒche. Zwar liegt die Unterkunft an einer ziemlich stark befahrenen StraĂe, ist aber aufgrund der guten Isolierung trotzdem recht ruhig.
Lechweg Etappe 2 – Von Pflach nach WeiĂenbach am Lech
DATEN UND FAKTEN

Unser zweiter Tag auf dem Lechweg startet leider zunĂ€chst regnerisch, so dass die ersten Schritte noch ein wenig mĂŒhsam sind. Wolken und Nebel schweben um die Berge und sorgen fĂŒr eine mystische Stimmung. Mit Blick auf die Berggipfel von SĂ€uling und Pilgerschrofen erreichen wir bald unser erstes Tages-Highlight. Der Aussichtsturm bei Pflach bietet uns einen wunderschönen Rundumblick auf die Biotope im Naturschutzgebiet und das umgebende Bergpanorama. Die Auenlandschaft ist ein wahres Vogelparadies mit einer groĂen Artenvielfalt. Hier gibt es auch einen Naturlehrpfad, dem wir aber leider aufgrund einer Umleitung nicht folgen können.
Bald treffen wir wieder auf den Lech, ĂŒberqueren eine BrĂŒcke und sind mitten im Naturpark Lech-Reutte angelangt. Dieser Fluss zieht uns schon jetzt in seinen Bann.

Ein steiler Aufstieg ĂŒber schmale Waldpfade bringt uns dann zunĂ€chst zum Schwitzen und Schnaufen und danach zum grĂŒn leuchtenden Frauensee. Ein schöner Ort fĂŒr eine kleine Pause. Wer Lust hat, kann sich hier sogar mit einem SB-FloĂ auf die andere Uferseite des Badesees manövrieren. Oder eben noch eine kleine Extrarunde um den malerisch mitten im Wald gelegenen See drehen.
Ein paar Höhenmeter und SchweiĂperlen weiter werden wir fĂŒr die Anstrengung mit einem tollen Ausblick von der Costaries-Kapelle belohnt. Der kleine Ruheplatz auf dem Plateau davor lĂ€dt zum Innehalten ein, und wir genieĂen das Panorama in den Talkessel des Naturparks Reutte.Â
Ein steiler und wurzeliger Waldpfad fĂŒhrt uns bergab zu einem Panoramahöhenweg und Wiesenweg, bis wir den Lech wieder ĂŒberqueren.

Am Lech entlang nach WeiĂenbach
Zum Abschluss der Etappe folgen wir schlieĂlich noch einem 5 km langen Uferweg entlang des sich im Tal schlĂ€ngelnden Lechs. Eine sogenannte Geschiebefalle sorgt hier dafĂŒr, dass die Ortschaften vor Hochwasser geschĂŒtzt werden und leistet einen wichtigen Beitrag zur Renaturierung des Flusses.
Die letzten Meter bis nach WeiĂenbach am Lech ziehen sich ein wenig, und wir sind froh, als wir mit mĂŒden FĂŒĂen nach knapp 20 Kilometern am Etappenziel ankommen.




Mein Ăbernachtungs-Tipp in WeiĂenbach am Lech: Naturparkhotel Florence
Das Naturparkhotel Florence ĂŒberzeugt mit einem besonders sympathischen BesitzerpĂ€rchen, bei dem man sich sofort willkommen fĂŒhlt. Die familiĂ€re und ruhige AtmosphĂ€re und schöne Aussicht sind zusĂ€tzliche Pluspunkte.
Lechweg Etappe 3 – Von WeiĂenbach am Lech nach Elmen
DATEN UND FAKTEN

Der Morgen begrĂŒĂt uns mit einem strahlenden Regenbogen, der ziemlich stellvertretend fĂŒr den Wettermix am heutigen Tag ist. Nachdem wir aber die ersten Regenschauer hinter uns gelassen haben, blitzt doch tatsĂ€chlich die Sonne hervor und sorgt fĂŒr wunderschöne Lichtstimmungen. Wir wandern durch eine idyllische Wiesenlandschaft – die Berge im Visier – am tĂŒrkisfarbenen Lechausee entlang und gelangen dann in einen Waldabschnitt, der mich direkt an meine Touren in Schweden erinnert. Herrlich idyllisch ist es hier im Buchenmischwald entlang des Lechs, bis wir die HĂ€ngebrĂŒcke in Forchach erreichen. Ein Highlight des Tages, denn der Blick von der BrĂŒcke auf die Wildflusslandschaft des Lechs ist fantastisch.
Eben wĂ€hnten wir uns noch in Schweden, nun fĂŒhle ich mich geradewegs nach Kanada oder Alaska gebeamt! Wild bahnt sich der Lech seinen Weg durch das breite Flussbett, weite SchotterflĂ€chen und SandbĂ€nke rahmen seinen Lauf ein.

Nach diesem kurzen und lohnenswerten Abstecher geht es nun immer am Lech entlang bis nach Vorderhornbach. Zwischenzeitlich ist der Schotterweg ein wenig dröge, aber dann entdecken wir einen richtig tollen Pausenplatz fĂŒr unsere Brotzeit am Ufer. Von hier aus können wir auf der anderen Flussseite sogar eine Herde KĂŒhe beobachten, die ganz entspannt auf den SandbĂ€nken chillt.
Zwischen Stanzach und Forchach schlĂ€ngelt sich der Lech in mehreren wild anmutenden, schmalen Flussarmen durch das breite Kiesbett. Daher trĂ€gt dieser Flussabschnitt auch den Namen âLechzopfâ. Faszinierend, wie der Fluss immer wieder neue Bilder von unberĂŒhrter Natur zeichnet. Vielleicht fĂŒhlst ja auch Du Dich spĂ€testens jetzt dazu inspiriert, ein kleines SteinmĂ€nnchen am Flussufer als Souvenir zu hinterlassen.

Bilderbuch-Bergpanorama auf dem Weg nach Elmen
Hinter Vorderhornbach beginnt dann ein mĂ€chtig steiler und schweiĂtreibender Aufstieg, der schlieĂlich mit einer wunderschönen Aussicht und einer Schaukelbank belohnt wird. Wer hier keine kleine Rast einlegt, ist selber schuld⊠đ
Auch wenn die Beine langsam mĂŒder werden, der folgende Abschnitt ist einfach traumhaft. Die Ausblicke in die Bergwelt werden immer beeindruckender, der Wegcharakter zunehmend alpiner.
Hoch ĂŒber dem Lech genieĂen wir das fantastisches Bergpanorama der Roten Wand und schlĂ€ngeln uns am Hang entlang. Der Höhenweg bringt uns schlieĂlich zu unserem Etappenziel nach Elmen, wo wir im schnieken Hotel LechZeit einchecken und uns tatsĂ€chlich noch ein paar MinĂŒtchen Wellness mit Ausblick gönnen. Zeit, die abwechlunsgsreiche Etappe Revue passieren zu lassen!


Mein Ăbernachtungs-Tipp in Elmen: LechZeit
Das 4-Sterne-Hotel LechZeit ist auf jeden Fall eines meiner absoluten Lieblingshotels am Lechweg. Von den Zimmern bis zum Wellness-Bereich ĂŒberzeugt das Hotel mit einem modernen und stylischen Holz-Design, das ganz nach meinem Geschmack ist. Abendessen und FrĂŒhstĂŒcksbĂŒffet sind einfach genial.
Mein Tipp: Unbedingt den Schmankerl-Teller mit den Knödel-Variationen probieren – ein Gedicht!
LESETIPP
Nach unsere Weitwanderung auf dem Lechweg waren Lisa, Janna und ich noch gemeinsam fĂŒr 3 Tage  auf der Wandertrilogie AllgĂ€u unterwegs.
Schau doch mal, was fĂŒr spektakulĂ€re Bergtouren wir auf der HimmelsstĂŒrmer-Route dieses Weitwanderwegenetzes erlebt haben.
Wandertrilogie AllgĂ€u – Unterwegs auf der HimmelsstĂŒrmer-Route
Lechweg Etappe 4 – Von Elmen nach Elbigenalp
DATEN UND FAKTEN

Unsere vierte Etappe starten wir heute leider bei strömenden Regen und wandern zunĂ€chst etwas unmotiviert in Elmen los. Gut, dass heute nur eine vergleichbar kurze Strecke ansteht. Gottseidank ist der Panoramaweg durch den Wald aber so schön, dass sich unsere Stimmung automatisch wieder hebt und wir die VorzĂŒge der âMoodyâ-AtmosphĂ€re schon bald wieder wertschĂ€tzen können. Und schon klĂ€rt sich dazu passend der Himmel wieder auf!Â
Wir entdecken die ersten Pilze als Vorboten des Herbstes und wandern ĂŒber einen schmalen Weg, der sich am Berg entlang schlĂ€ngelt und uns wunderbare Panoramen beschert. Der Burweg bringt uns schlieĂlich bis zum Doser Wasserfall bei HĂ€selgehr. Dieses Naturspektakel ist unser absolutes Highlight der heutigen Etappe! Gewaltig wie sich das Wasser hier die Felsen herabstĂŒrzt!Â



Ăbrigens ist der Doserfall ein ganz besonderes NaturphĂ€nomen. Der Wasserfall wird nĂ€mlich durch einen unterirdischen See gespeist und flieĂt nur nach der Schneeschmelze, wĂ€hrend er im Winter und FrĂŒhjahr vollstĂ€ndig versiegt. Laut einer Sage ist aber dann doch ein Drache dafĂŒr verantwortlich, der öffnet und verschlieĂt den Bach halt einfach zur rechten Zeit. đ
Wie auch immer, ein herrliches Fleckchen Erde!
Bald gelangen wir wieder zum Lech, der heute nach den heftigen RegenfĂ€llen ganz schön schlammig-braun ausschaut. Entlang des Uferwegs folgen wir ganz entspannt dem Wildfluss, bis wir an der NikolaibrĂŒcke unser heutiges Etappenziel Elbigenalp erreichen.


Mein Ăbernachtungs-Tipp in Elbigenalp: Haus Walch
Das gemĂŒtliche Bauernhaus Haus Walch in Elbigenalp hat tolle rustikal eingerichtete Zimmer und sehr herzliche und hilfsbereite Gastgeber. Das FrĂŒhstĂŒck ist reichhaltig, die Lage der Unterkunft ruhig am Rande des Ortes.
Meine Extra-Tipps fĂŒr Elbigenalp
Die Wunderkammer in Elbigenalp ist ein kurioser und spannender Ort fĂŒr alle, die in die Kultur und Geschichte der Lechtaler Bevölkerung eintauchen wollen. Sie umfasst ebenso eine umfassende Kunst- und KuriositĂ€tensammlung des Sammlers und Lithographen Johann Anton Falger.
Auch der Schnapsbrennerei Lechtaler Haussegen solltest Du unbedingt einen Besuch abstatten und die köstlichen SchnĂ€pse und EdelbrĂ€nde probieren. Ein SchnĂ€pschen gehört nach der Halbzeit auf dem Lechweg ja eigentlich fast zum Pflichtprogramm. đ Es werden auch Touren durch die edle Destillerie angeboten.
Im Restaurant Zur Geierwally kannst Du hervorragende regionale Köstlichkeiten in besonders uriger AtmosphĂ€re genieĂen. Das authentische und traditionsreiche Restaurant gleicht einem kleinen Museum voller KuriositĂ€ten, und Guido – Gastwirt und Urgestein – ist alleine schon den Besuch wert.
Unbedingt probieren: Die Schlutzkrapfen! Und zum Nachtisch Marillen- und Nougatknödel!

Lechweg Etappe 5 – Von Elbigenalp nach Steeg
DATEN UND FAKTEN

Die Berggipfel sind in weiĂen Morgennebel gehĂŒllt, als wir zur fĂŒnften Etappe des Lechwegs in Elbigenalp aufbrechen. Ein paar Schafe begrĂŒĂen uns noch etwas mĂŒde und schauen uns sichtlich irritiert nach. Mit jedem weiteren Kilometer entlang des Lechs freuen wir uns, dass der Fluss langsam weniger schlammbraun ausschaut und seine Farbe wieder in ein immer klareres Blau verwandelt.Â
Kurz vor Bach beginnt der steile Anstieg zur Sumpfseekapelle, die ganz idyllisch am Waldrand gelegen ist. Nachdem unser Kreislauf nun mal so richtig in Schwung gekommen ist, geht es aber auch schon wieder abwĂ€rts bis zur Talstation der Jöchelspitzbahn.Â
An unserer Unterkunft haben wir den Tipp bekommen, dass wir mit der Lechtal Aktiv Card kostenlos mit der Bergbahn zur Sonnenalm fahren können. Also beschlieĂen wir dort eine kleine Kaffeepause einzulegen. Aussicht gibt es hier und heute fĂŒr uns heute leider keine. Der Nebel hat das Lechtal fest im Griff, so dass wir das wunderbare Bergpanorama nur erahnen können. Egal, der Kaffee schmeckt trotzdem⊠đ

Die spektakulĂ€re HĂ€ngebrĂŒcke von Holzgau
Wieder im Tal angekommen wandern wir nun ĂŒber den Panoramawanderweg nach Holzgau. In der Ferne sehen wir schon, wie dunkle Wolken aufziehen, und kurze Zeit spĂ€ter marschieren wir dann durch strömenden Regen und machen jedem begossenen Pudel Konkurrenz. So schön die hölzerne BrĂŒcke ĂŒber den Lech bei Stockach auch ist, so malerisch die Holzstegkonstruktionen ĂŒber den steilen Weiden und Feuchtwiesen auch ausschauen, heute habe ich keine Augen mehr dafĂŒr und möchte einfach nur ins Trockene!
Einen entscheidenden Vorteil hat die Wetterlage jedoch: Die HĂ€ngebrĂŒcke in Holzgau – ĂŒbrigens eine der lĂ€ngsten begehbaren FuĂgĂ€ngerhĂ€ngebrĂŒcken Ăsterreichs – haben wir heute ganz fĂŒr uns alleine! Und die Konstruktion ist spektakulĂ€r. Mit einer Spannweite von 200 Metern ĂŒber der Höhenbachtalschlucht und einer Höhe von 110 Metern wird die Begehung zum kleinen Abenteuer und Mutprobe!

Ăbrigens: Wem die HĂ€ngebrĂŒcke nicht ganz geheuer und zu wackelig ist, der kann auch eine Umgehungsvariante nehmen. Diese fĂŒhrt zudem noch am Simmswasserfall und am urigen CafĂ© UTA vorbei, einer AlmhĂŒtte, in der es phĂ€nomenalen Kaiserschmarren geben soll! Diesen Abstecher hatten wir fĂŒr heute eigentlich auch ganz oben auf unserer Wunschliste stehen. Der Regen lĂ€sst uns dann aber doch lieber bergab ins Tal nach Holzgau eilen.
Nass bis auf die Haut und ganz schön durchgefroren wĂ€rmen wir uns erstmal bei einer kleinen Kuchenpause im Ărtchen auf.
Und kaum habe ich mein StĂŒckchen Himbeersahnetorte verputzt, kommt doch tatsĂ€chlich wieder die Sonne heraus fĂŒr den letzten Wegabschnitt bis nach Steeg. Kurz vor Ende der Etappe erleben wir dann noch ein weiteres echtes Highlight: den wildromantischen HĂ€gerauer Wasserfall, eine richtig beeindruckende Kaskade, die sich hier den Hang herabstĂŒrzt.
Ein tolles Finale der fĂŒnften Etappe!




Mein Ăbernachtungs-Tipp in Steeg: Landhaus Moosbrugger
Das Landhaus Moosbrugger ist eine top renovierte FrĂŒhstĂŒckspension, von der ich richtig begeistert war. Alles ist gemĂŒtlich, liebevoll und stilvoll eingerichtet, der Service ist superfreundlich, und das FrĂŒhstĂŒcksbĂŒffet am Morgen ĂŒberzeugt mit einer tollen Auswahl und besonderen, regionalen Köstlichkeiten.Â
Meine Extra-Tipps in Steeg
Die Lechtaler NaturkĂ€serei Sojer ist ein Familienbetrieb, den Du bei der Wanderung auf dem Lechweg keinesfalls verpassen solltest. Die selbstgemachten KĂ€se- und EisspezialitĂ€ten schmecken hervorragend, so dass wir uns direkt fĂŒr die folgenden Wandertage mit ausreichend Proviant eingedeckt haben.Â
Wir hatten das GlĂŒck, mit dem Inhaber Kurt sogar die ProduktionsstĂ€tten im Keller anschauen zu dĂŒrfen und waren beeindruckt von der Produktvielfalt und der Handwerkskunst.
Zu bestimmten Zeiten am Vormittag gibt es die Möglichkeit in der SchaukĂ€serei bei der KĂ€sezubereitung zuzusehen.Â
Meine Empfehlung fĂŒrs Abendessen ist der KrĂ€utergasthof Stearawirts Hauserei, der hervorragende regionale und nachhaltige Gerichte mit Pfiff anbietet. Die Speisekarte ist klein, aber fein und ĂŒberzeugt mit Speisen, bei denen immer frische KrĂ€uter, Salate und GemĂŒse aus dem eigenen Garten verwendet werden.

Lechweg Etappe 6 – Von Steeg nach Warth in Vorarlberg
DATEN UND FAKTEN

UffâŠ! Es schĂŒttet wie aus KĂŒbeln, als wir morgens zur sechsten Etappe starten. Wir packen mal wieder die RegenhĂŒllen fĂŒr die RucksĂ€cke aus, ziehen uns die Kapuzen fest ĂŒber den Kopf und marschieren trotz allem entschlossen los. Daran, dass wir unsere Mahlzeiten hier nicht aufessen, kann es jedenfalls nicht legen – die Tiroler KĂŒche hat uns in den letzten Tagen ganz schön verwöhnt.
Von Steeg aus gelangen wir bald auf die Alte LechtalstraĂe, die uns in Serpentinen fast 500 Höhenmeter bergauf bringt. Immer begleitet vom Rauschen des Lechs, der uns stets neben oder unter uns begleitet. Das erste Herbstlaub leuchtet in den intensivsten Farben und schenkt uns schöne Farbtupfer, die vom Grau des Himmels ablenken. Wild ist die Natur hier, und auch der Lech lĂ€uft richtig zu Höchstformen auf. Er sprudelt, gurgelt und tost zwischen den Felsen, was das Zeug hĂ€lt. Immer wieder blitzt in der Tiefe das magische TĂŒrkis des Flusses auf.
Der Aufstieg zieht sich ein wenig, zumal uns das Wetter heute wirklich alles andere als wohlgesonnen ist. Die drei begossenen Pudel sind wieder am Start, und ich beschlieĂe, dass es Zeit fĂŒr etwas Motivationsmusik ist, um die Stimmung ein wenig zu heben. Die wunderschönen Bergpanoramen, die die Wolken immer wieder freigeben, helfen uns dabei. Bei klarer Sicht und Sonnenschein ist der Wegabschnitt sicherlich ein wahrer Genuss.

Zu Gast in Lisl’s Terrassen Einkehr
Nachdem wir oben angekommen sind, folgen wir einem richtig schönen Panoramapfad, der seinem Namen alle Ehre macht. Wir nutzen eine kleine Regenpause und und machen erstmal eine Brotzeit mit dem köstlichen KÀse, den wir gestern in der NaturkÀserei Sojer in Steeg gekauft haben.
Auf dem Weg von Lechleiten nach Gehren steigt unsere Vorfreude auf die bevorstehende Einkehr bei Liesbeth vom Gehrnerhof, einem Bio-Bergbauernhof der Extraklasse. Pitschnass stehen wir schlieĂlich vor der TĂŒr und werden von Liesbeth empfangen, die uns erstmal aus unseren regendurchtrĂ€nkten Klamotten hilft und unsere Wanderstiefel zum Trocknen bringt. Tut das gut!
In der gemĂŒtlichen Gaststube erfahren wir dann so einiges von Liesbeths Lebensgeschichte. Die Frau ist ein echtes Unikat in der Region! Ihre Augen funkeln, als sie uns so einige Schmankerl aus ihrem Leben erzĂ€hlt und von all ihren Auszeichnungen, Weiterbildungen und Zertifikaten in der Gastronomie berichtet. Auch mit ĂŒber 70 kennt ihre Energie und ansteckende Lebensfreude einfach keine Grenzen. Nebenbei zaubert sie uns in der KĂŒche einen Bilderbuch-Apfelschmarren auf Haubenniveau. Was fĂŒr eine tolle Begegnung!

Wir können es selbst kaum glauben, auf den letzten zwei Kilometern nach Warth kommt dann doch noch die Sonne zum Vorschein. Zum GlĂŒck, denn dieser letzte Wegabschnitt der Etappe auf Wiesenpfaden ist wunderschön und verwöhnt uns mit einer traumhaften Bergkulisse auf dem Weg ins Walserdorf!Â
Welcome to Vorarlberg!


Mein Ăbernachtungs-Tipp in Warth: Hotel Walserberg
Das Hotel Walserberg in Warth ist ein Vier-Sterne-Haus mit richtig schicken und gemĂŒtlichen Zimmern, einem hĂŒbschen Wellness-Bereich und toller KĂŒche. Besonders das FrĂŒhstĂŒcksbĂŒffet lĂ€sst keine WĂŒnsche offen.
LESETIPP
Lust auf eine meiner absoluten Lieblings-Weitwanderungen?
Die Tour von Meran nach Riva del Garda am Gardasee fĂŒhrt Dich in 6 Tagen durch SĂŒdtirol, die Brenta-Dolomiten und das Trentino. Hier erwarten Dich prĂ€chtige, herbstliche Farbenspiele, Törggelen-Genussmomente und eine Extraportion mediterranes LebensgefĂŒhl.
Wanderung von Meran zum Gardasee â Meine Erfahrungen mit Eurohike Wanderreisen
Lechweg Etappe 7 – Von Warth nach Lech am Arlberg
DATEN UND FAKTEN

Heute steht eine ganz gemĂŒtliche und kurze Etappe an, wogegen ich rein gar nichts einzuwenden habe. Kaum haben wir Warth mit seinen grĂŒnen und saftigen Bergwiesen hinter uns gelassen, gelangen wir am kleinen Natursee Seebachsee vorbei in einen wunderschönen Wald. Der wurzelige und fast urwaldĂ€hnliche Pfad mit MĂ€rchenwald-Feeling fĂŒhrt hinunter an den Lech, welchen wir mal wieder queren. Das tĂŒrkisblaue Wasser unseres Protagonisten kann man schlieĂlich nicht genug unter die Lupe nehmen,
Stetig bergauf wandern wir entgegen des Lechstroms und bekommen immer wieder tolle Ausblicke auf die unter uns liegende Lechschleife. Traumhaft idyllisch ist es hier inmitten dieser wunderschönen Bergkulisse.
Wir wandern durch eine faszinierende Tobellandschaft und erreichen die Lechschlucht ĂŒber einen kleinen Trampelpfad. Atemberaubend von hier oben den ungezĂ€hmten und sich schlĂ€ngelnden Fluss zu beobachten. Im Laufe unserer Lechweg-Wanderung haben wir tatsĂ€chlich eine richtige Beziehung zu diesem aufgebaut.



Immer wieder queren wir nun Gebirgs-WasserfÀlle und kleine BachlÀufe und folgen auch einem recht abenteuerlichen Wegabschnitt. Durch den Regen sind die Wurzeln und Holztrittstufen teilweise ganz schön rutschig, so dass man gut aufpassen muss, um nicht in den Matsch zu fallen. Ein wenig Trittsicherheit und Schwindelfreiheit kann hier nicht schaden.
Oberhalb vom Lech staunen wir ĂŒber weite und tiefe Ausblicke in das Tal, das mich hier wirklich an die Rocky Mountains erinnert. Irre, was fĂŒr eine Schneise sich der Wildfluss ins Gestein gegraben hat!
Mal wieder liegt ein Hauch von Kanada in der Luft!

Endspurt nach Lech am Arlberg
So langsam nĂ€hern wir uns schlieĂlich unserem Etappenziel Lech am Arlberg durch eine idyllische Berglandschaft mit saftig-grĂŒnen Almwiesen. Wenn das mal nicht malerisch ist, weiĂ ich auch nicht…Â
Achtung: Die letzten 1,5 km der Komoot-Tourenaufzeichnung sind nicht mit dem Original-Verlauf des Lechweg identisch. Wir haben zu viel gequatscht und eine Abzweigung verpasst. Und so fĂŒhren die letzten Meter unserer Tour durch das charmante Ortszentrum von Lech anstatt ĂŒber den idyllischen Höhenweg.
Fazit: Definitiv eine meiner bisher liebsten Etappen auf dem Lechweg!

Mein Ăbernachtungs-Tipp in Lech am Arlberg: Hotel Haldenhof
Das Hotel Haldenhof ist ein schickes und zugleich urig-gemĂŒtliches 4-Sterne-Hotel, das ich nur empfehlen kann. Der Spa- und Wellness-Bereich lĂ€dt zum Verwöhnen und Entspannen ein, der Service ist wunderbar und das abendliche Dinner ein Hochgenuss. Ein Hotel zum WohlfĂŒhlen!
Lechweg Etappe 8 – Von Lech ĂŒber den Formarinsee zur Freiburger HĂŒtte
DATEN UND FAKTEN

Finale! Und das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Unser Weg vom Lechfall in FĂŒssen bis zum Quellgebiet am Formarinsee endet mit einer absoluten Highlight-Etappe! Noch dazu werden wir endlich mit strahlendem Sonnenschein belohnt.
Schon auf den ersten Metern sind wir hellauf begeistert und haben das GefĂŒhl, nochmal in eine ganz andere Welt eingetaucht zu sein. Nur der Lech Golfclub zu Beginn der Etappe irritiert uns ein wenig inmitten all der Idylle. Dann aber folgen wir ein letztes Mal dem wilden Lech, der heute wieder in schönstem tĂŒrkisblau glitzert und zum Abschied nochmal alles gibt.
Besonders hĂŒbsch und idyllisch sind die Passagen ĂŒber hölzerne Stege und BrĂŒcken. Am Zusammenfluss der GebirgsbĂ€che Formarinbach und Spullerbach machen wir erstmal eine lĂ€ngere Pause und genieĂen das Naturschauspiel. Was fĂŒr ein Anblick, an dem wir uns gar nicht satt sehen können.

Eine fast surreal schöne Berglandschaft
Ab hier wird der Weg immer schöner und eindrucksvoller. Alle paar Schritte halten wir an und können gar nicht mehr aufhören, diese faszinierende Berglandschaft in Kombination mit dem wilden Fluss zu fotografieren. Die letzen Kilometer des Lechwegs zÀhlen ungelogen zu einigen der allerschönsten meines bisherigen Wanderlebens.
Und wĂ€hrend der Lech immer schmaler und zahmer wird, bahnen wir uns unseren Weg bergauf ĂŒber tolle Pfade und zwischendurch auch etwas Geröll. Kleinere und gröĂere WasserfĂ€lle begleiten uns in dieser perfekten Alpenidylle. Als wir uns irgendwann wundern, warum wir schon seit einiger Zeit nicht mehr das vertraute Rauschen des Flusses hören, haben wir doch glatt die Quelle des Lechs verpasst. Was aber durchaus passieren kann, da es gar nicht âthe one and onlyâ-Lechquelle gibt, sondern es sich vielmehr um ein gröĂeres Quellgebiet handelt.

In der NĂ€he der Alpenwiesen rund um den Formarinsee hören wir schon von weitem die Murmeltiere pfeifen, haben aber leider kein GlĂŒck, eines zu erblicken. Schade, das wĂ€re es noch gewesen!
Und dann stehen wir plötzlich tatsĂ€chlich am Formarinsee, der sich smaragdgrĂŒn funkelnd vor uns ausbreitet! Man kann schon verstehen, warum dieser vor ein paar Jahren zum schönsten Ort Ăsterreichs gewĂ€hlt wurde. Hoch darĂŒber thront die Freiburger HĂŒtte des Alpenvereins, wo wir ĂŒbernachten werden.

Happy End inklusive Sonnenuntergang
Vom offiziellen End- bzw. Startpunkt des Lechwegs sind es nur noch etwa 40 Minuten bis dorthin. An der imposanten fast senkrecht ansteigenden Roten Wand vorbei wandern wir ein wenig wehmĂŒtig die letzten Meter und genieĂen dann zum Abschluss unserer gemeinsamen Tour erstmal einen zĂŒnftigen HĂŒttenschmaus! Auf uns, die gemeinsamen Tage und unseren ganz persönlichen Lechweg! Wir sind stolz und glĂŒcklich, die insgesamt 125 Klometer gemeinsam gemeistert zu haben.
Und was fehlt nun noch zu einem Happy End aus dem Bilderbuch? Genau! Der perfekt-kitschige Sonnenuntergang vor den glĂŒhenden, zackigen Berggipfeln des Vorarlbergs bis hinein in die Schweiz! Ein paar Schritte von der Freiburger HĂŒtte finden wir auch noch diesen. Und schlafen schlieĂlich völlig beseelt von all den tollen EindrĂŒcken in unseren HĂŒttenbettchen ein.


Mein Ăbernachtungs-Tipp am Formarinsee: Freiburger HĂŒte
Die Ăbernachtung in den gemĂŒtlichen Zimmern der Freiburger HĂŒtte des DAV war fĂŒr uns praktisch das Kirschlein auf der Sahnetorte einer rundum gelungenen Lechweg-Wanderung. Traumhaft am Formarinsee und vis-a-vis der Roten Wand auf 1.931 m Höhe gelegen haben wir den Aufenthalt in allen ZĂŒgen genossen. Das regionale AbendmenĂŒ wird mit Zutaten in Bio-QualitĂ€t zubereitet und hat wunderbar geschmeckt.

Meine Buchtipps fĂŒr den Lechweg

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Mein Fazit
Ob ich den Lechweg als Weitwanderweg empfehlen kann? Ein klares Ja! Der Lechweg ist eine wunderbar abwechslungsreiche Mehrtagestour, die ich sowohl Einsteiger*innen als auch WiederholungstĂ€ter*innen zum Weitwandern wĂ€rmstens ans Herz legen kann.Â
Die Idee, einem Fluss praktisch ĂŒber den ganzen Verlauf seines Lebens zu folgen – egal, ob von der Quelle zum Fall oder gegen den Strom – hat mich von Anfang an fasziniert. Und auch wenn meine Beine nach der Tour doch ganz schön mĂŒde waren, wĂŒrde ich jederzeit wieder aufbrechen und meinen Rucksack packen.
Es war ein ganz tolles Erlebnis, das ich mit zwei ganz tollen Menschen geteilt habe. An dieser Stelle nochmal danke an Lisa und Janna fĂŒr Eure Geduld mit der Schnecke hinter Euch! đ
Wie immer freue ich mich ĂŒber Deine Fragen, Kommentare und Anmerkungen unter diesem Beitrag. Hast Du auch schon einmal eine Weitwanderung in den Bergen unternommen? Kommt der Lechweg fĂŒr Dich vielleicht auch als Tour in Frage?
Liebe GrĂŒĂe,
Deine Sabrina
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Und hier der Song zum Lechweg đ Liebe GrĂŒĂe von Margit & Toni
https://www.youtube.com/watch?v=76hCNh_0qVs
Oh wie schön, lieben Dank fĂŒr die musikalische Untermalung!!
Diese Wanderroute kannte ich noch gar nicht! Der Lechweg hat aber wirklich viel zu bieten, muss ich sagen. Diese Naturkulisse erweckt auf jeden Fall die Wander-Sehnsucht. Vielen Dank fĂŒr den schönen Beitrag!
Beste GrĂŒĂe
Jakob
Hallo Jakob,
vielen Dank fĂŒr Deinen Kommentar. Freue mich sehr, dass ich Dich ein wenig inspirieren konnte.
Der Lechweg ist wirklich ein wundervoller Wanderweg und unbedingt wert, erlebt zu werden.
Liebe GrĂŒĂe,
Sabrina
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