Wenn Du durch Wander- und Outdoorblogs wie diesen stöberst, bist Du ganz aufgeregt: Fasziniert liest Du die Berichte und wünschst Dir nichts sehnlicher, als diese Abenteuer selbst zu erleben. Aber da ist etwas in Dir, das Dich zurückhält: Du machst Dir Sorgen, was alles passieren könnte. Irgendwie fehlt Dir der Mut, den Rucksack zu packen, allein durch die wilde Natur zu wandern und vielleicht sogar zu zelten.
Wenn Du Dich beim Lesen dieser Zeilen wiederentdeckst, dann ist dieser Beitrag, wie für Dich gemacht. Ich gebe Dir Tipps, wie Du den Mut finden kannst, Dich endlich zu trauen, die Abenteuer zu erleben, von denen Du schon so lange träumst.
Gleich im Anschluss an diesen Gastbeitrag von Wandercoach Christin Berges findest Du noch ein ergänzendes Statement von COUCHFLUCHT zum Thema Wandern und Angstbewältigung.
Weil mir diese Angelegenheit so am Herzen liegt. Und weil ich da aus ganz eigener Erfahrung einiges zu beitragen kann…
Inhaltsverzeichnis
ToggleGastbeitrag von Wandercoach Christin Berges
Starte mit einem Mikroabenteuer
Es muss nicht gleich die zweiwöchige Trekkingtour durchs wilde Schweden sein. Fang erst einmal klein an. Sicher gibt es in Deiner Nähe einen schönen Wald, durch den Du spazieren kannst. Vielleicht bist Du erst ein wenig aufgeregt, allein unterwegs zu sein. Aber Du wirst schnell merken, wie beruhigend der Wald auf uns Menschen wirkt.
Diverse Studien aus aller Welt haben gezeigt, welche positiven Effekte es auf uns hat, wenn wir in der Natur unterwegs sind: Unser Stresslevel sinkt, wir fühlen uns selbstbewusster und stärken gleichzeitig unser Immunsystem. Auch unser Körper reagiert auf den Wald: Unser Herz schlägt langsamer, unser Blutdruck sinkt und unsere Muskeln entspannen sich.
So hilft Dir jede Wanderung in der Natur ein bisschen mutiger und selbstbewusster zu werden.
Achtsamkeit vertreibt Zukunftssorgen
Oft haben wir Angst vor Dingen, die in der Zukunft liegen. Wir grübeln stundenlang und malen uns die schlimmsten Szenarien aus, was alles passieren oder schief gehen könnte. Was all diese Szenarien sonst gemeinsam haben? Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals eintreten.
Ein wirksames Mittel gegen Horrorfilm-Kopfkino ist Achtsamkeit. Was bedeutet das? Wenn Du achtsam bist, lenkst Du Deine Aufmerksamkeit voll und ganz auf den aktuellen Moment. Das gelingt beim Wandern in der Natur besonders gut.
Oder Du konzentrierst Dich auf die Geräusche, die Du im Wald hören kannst. Wo kommen sie her? Aus welcher Richtung zwitschert der Vogel? Wo könnte der Baum stehen, der leicht im Wind knarzt?
Du kannst Deinen Fokus auch auf den Wind lenken, den Du auf Deiner Haut spürst. Frag Dich: Ist er warm, ist er kalt? Wie fühlt er sich auf Deiner Haut an?
Je häufiger Du übst, achtsam zu sein, desto leichter wird es Dir auch in Deinem Alltag fallen, mit Deinen Gedanken im hier und jetzt zu sein. Damit bleibt kaum Raum für Zukunftssorgen.
Verändere Deinen Fokus, um Bedenken auszuräumen
Bestimmt hast Du bereits eine konkrete Idee, welches Abenteuer Du gern mal erleben würdest. Vielleicht wünscht Du Dir nichts mehr, als einmal klettern zu gehen oder eine mehrtägige Wanderung zu machen. Immer wieder ploppen Sorgen und Bedenken in Deinem Kopf auf, die Dich bisher davon abgehalten haben, Dein Abenteuer zu erleben.
Zunächst einmal: Verurteile Dich nicht für Deine ängstlichen Gefühle. Nimm sie liebevoll an, statt gegen sie zu kämpfen, sonst werden sie in Deinem Kopf nur noch größer. Schreibe stattdessen zu jeder Sorge, die Du hast, einen kurzen Satz auf. Dann formuliere darunter einen Satz, der beschreibt, welches positive Erlebnis Du stattdessen haben könntest.
Als Beispiel:
Achte darauf, dass Du die positiven Erlebnisse im Präsenz formulierst. Auf diese Weise kann sie Dein Unterbewusstsein besser verarbeiten.
Du hast es in der Hand, worauf Du Deinen Fokus legst. Auch hier ist etwas Übung nötig – schließlich ist es Dein Gehirn gewohnt, sich auf die negativen Aspekte zu konzentrieren. Doch je mehr Du übst, desto leichter wird es Dir fallen, all die schönen Seiten zu sehen, die ein Abenteuer mit sich bringt.
Füttere Deinen Mut mit positiven Bildern
Unsere Mut-Zentrale steht in engem Austausch mit unserem Unter-bewusstsein. Damit sie Dir ihr Go gibt, solltest Du Dein Unterbewusstsein auf Deiner Seite wissen. Mit Deinem Unterbewusstsein kannst Du am einfachsten über Bilder und Emotionen kommunizieren. Statt des Horrorfilm-Kopfkinos legst Du den perfekten Abenteuerfilm für Dich ein.
Dafür stellst Du Dir Dein Outdoor-Erlebnis ganz genau vor – und zwar in der Version, wie es besser nicht laufen könnte. Lass Deiner Fantasie freien Lauf:
Tauche mit allen Sinnen in die Situation ein:
Was kannst Du hören? Was riechst Du? Vielleicht gibt es sogar etwas zu schmecken?
Und auch auf Deine Emotionen solltest Du Dich fokussieren:
Wie fühlst Du Dich, wenn Du unterwegs bist? Wie fühlt sich Dein Körper nach einem langen Wandertag an? Was empfindest, wenn Du Dich traust, Deinen Traum zu realisieren?
Schließe dafür Deine Augen und lass Dein gewünschtes Erlebnis, wie einen Film vor Deinem inneren Auge ablaufen. Du wirst sehen, wie gut sich das anfühlt und wie sehr es Deinen Wunsch, Dein Abenteuer tatsächlich zu erleben, verstärken wird.
Diese Technik des Visualisierens wenden auch viele Spitzensportler an. Sie stellen sich bereits vor dem Wettkampf vor, wie sie als Erster über die Ziellinie laufen und bringen sich damit in den Gewinnermodus.
Ein kleiner, aber sehr effektiver Trick für unser Gehirn: Es kann nämlich nicht unterscheiden, ob wir etwas tatsächlich erleben oder uns nur vorstellen. Deswegen bekommen wir auch Angst, wenn wir uns vorstellen zu klettern und dabei abzurutschen. De facto ist das nur in unserem Kopf passiert, unser Körper reagiert trotzdem darauf, als wäre es real.
Drehen wir den Spieß um – inszenieren wir stattdessen positive Erlebnisse in unserem Kopf, können wir daraus Mut, Kraft und Selbstvertrauen gewinnen, unsere Träume endlich zu leben.
Wie ich beim Wandern den Mut fand, meinen Weg zu gehen
Vor 2,5 Jahren entdeckte ich eine neue Leidenschaft. Ich war gerade auf Weltreise, als ich in Tasmanien und Neuseeland zu meinen ersten mehrtägigen Wanderungen aufbrach. Auf dem Three Capes Track hatte es bereits heftig gefunkt und auf dem Kepler Track war es dann vollends um mich geschehen. Ich liebte es so sehr, jeden Tag mit meinem Rucksack unterwegs zu sein, um die wilde Natur zu entdecken.
Seitdem ist das Wandern aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Beim Wandern im Südwesten der USA kam mir das erste Mal die Idee, als Coach zu arbeiten. Einige Monate später bei einem Spaziergang in Berlin, wurde mir klar, dass ich Coaching und Wandern verbinden möchte. Letztes Jahr auf dem West Highland Way in Schottland entschied ich mich, meinen Job in der Kommunikation zu kündigen und mich als Wandercoach selbstständig zu machen.
Wandercoaching – Meine Unterstützung für Dich
Heute ist Wandern aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Als Wandercoach unterstütze ich Menschen dabei, Antworten auf persönliche Lebensfragen zu finden und mutig ihren Weg zu gehen. Oft geht es um die Frage, wie es beruflich weitergehen soll.
Einige meiner KlientInnen haben bereits eine Idee, was sie erfüllen würde. Aber es fehlt ihnen der Mut, für ihre Träume loszugehen. Zu groß sind die Sorgen, was alles schief gehen könnte.
In meinem Wandercoaching gehen wir raus in die Natur, um uns die Wege und Möglichkeiten meiner KlientInnen ganz genau anzuschauen. Und es gibt immer einen Weg.
Daher möchte ich Dir zum Abschluss noch einmal Mut machen: Wenn Du ein Abenteuer hast, das Du unbedingt erleben möchtest, dann bleib da dran. Es ist völlig normal, dass wir uns Sorgen machen – selbst bei Dingen, die wir uns wünschen.
Wichtig ist, dass Du einen Weg für Dich findest, wie Du Dein Abenteuer trotzdem entspannt genießen kannst. Ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Tipps und Übungen ein bisschen Mut machen konnte.
Wenn Du Dir weitere Unterstützung wünschst oder Fragen hast, freue ich mich sehr, wenn Du mir schreibst. Gerne über meinen Instagram-Kanal @hike_inspired oder meine HIKE INSPIRED Website.
Autorenbox
„Ich bin Christin und liebe es, draussen in der Natur unterwegs zu sein. Als Wandercoach unterstütze ich Dich dabei, wichtige Entscheidungen für Dein Leben zu treffen und Antworten auf persönliche Lebensfragen zu finden.
Gemeinsam gehen wir raus in die Natur, um ganz bei Dir und Deinem Thema anzukommen. So findest Du Deinen Weg, der zu Dir passt und Dich happy macht.“
Bei Interesse an einem Wandercoaching mit Christin schau gerne auf ihrer Website Hike Inspired vorbei.
COUCHFLUCHT – STATEMENT: Die Angst darf gerne mitwandern
Was Christin als Wandercoach auf die Beine gestellt hat, finde ich großartig. Für mich ist schon das Wandern und Draußensein an sich beflügelnd und die beste Therapie für Körper, Geist und Seele. Das Ganze mit einem Coaching zu verbinden, raus in die Natur zu gehen und dabei seinen eigenen Weg zu finden, hört sich für mich nach der perfekten Kombi an.
Christins Wandercoaching-Motto „Raus in die Natur, rein ins selbstbestimmte Leben“ passt bei mir tatsächlich wie die Faust aufs Auge, weil ich durch die gleiche harte Schule gegangen bin.
Kommen wir nun also zum Seelen-Striptease.
Puh, einmal tief Luft holen. Wer entblößt schon gerne die dunkelsten Abgründe seiner Seele, wenn ihn keiner dazu zwingt? Nun ja, ich mache es trotzdem. Weil ich hoffe, dass meine Geschichte wenigstens einem Menschen dabei helfen kann, seine Ängste zu überwinden. Und weil ich mehr und mehr das Bedürfnis verspüre, offen damit umzugehen.
Seit Jahren, nein eher Jahrzehnten, leide ich unter einer ausgeprägten Angststörung. Ich meine damit nicht so eine spezifische Phobie, wie zum Beispiel Spinnenangst, Flugangst oder anderer solcher konkreten Dinge, die man „anfassen“ kann. Ok, Spinnen find ich trotzdem nicht so prickelnd, aber dazu an anderer Stelle mehr… 😉
Wie alles begann
Bei mir ging der Spaß vor mehr als zwanzig Jahren in einer stressigen Lebensphase mit heftigen Panikattacken bei Großveranstaltungen und Menschenansammlungen los.
Und zwar vom Allerfeinsten. Mit Herzrasen, Erstickungsgefühlen, Schwitzen, Zittern und allem, was so dazugehört. So dass ich nicht eine Sekunde Zweifel daran hatte, dass gerade der Tod mal eben „Hallo“ sagen will.
Ehrlich, eine solche Panikattacke würde ich noch nicht mal meinem ehemaligen Physiklehrer wünschen, und das heißt schon was…
Das Ganze hat sich dann mit der Zeit zu einer Abwärtsspirale wie aus dem Lehrbuch verselbständigt. Wie ein gehetztes Tier auf der Flucht stand ich unter Dauerstrom. Rund um die Uhr in Alarmbereitschaft, mich selbst ängstlich beobachtend, habe ich praktisch nur noch auf die nächste Panikattacke gewartet. Bis es dafür gar keinen bestimmten Auslöser mehr brauchte. Die Angst und ich waren wie siamesische Zwillinge. An einen „normalen“ Alltag war gar nicht mehr zu denken, und doch habe ich immer versucht, meine Ängste zu verstecken, weil ich mich furchtbar dafür geschämt habe.
Klar, dass dieses Vertuschen, die ganze – fast oscarreife -Schauspielerei und das Versteckspiel erst recht meine Energie, die ja eigentlich gar nicht mehr vorhanden war, eingefordert hat. Die logische Konsequenz: Burn-Out, massivste Schlafstörungen, Depressionen – das volle Psycho-Programm.
Körper gegen Kopf
In den folgenden Jahren rannte ich von Arzt zu Arzt. Klinik-Aufenthalte, Gesprächstherapien, Psychopharmaka – ich griff nach jedem Strohhalm. Wollte alles tun, um die fiesen Monster in in meinem Kopf loszuwerden und wieder sowas wie Leichtigkeit in meinem Leben zu fühlen.
Mittlerweile war es so schlimm, dass ich furchtbare Angst davor hatte, Auto zu fahren, in Restaurants zu gehen, im Büro angesprochen zu werden, geschweige denn vor anderen Menschen zu reden. Eine einfache Gruppenrunde auf der Arbeit wurde für mich zum Alptraum, in dem mein Hirn auf Notstrom schaltete.
Es gab zwischendurch auch immer wieder Zeiten, in denen es mir besser ging, in denen die Ängste immerhin erträglicher waren.
Aber eines war sicher, sie kamen immer wieder zurück zu mir. Wie ein besonders zielsicherer Bumerang.
Ok, ich will nicht länger lamentieren und noch weiter ausholen. Ich fühlte mich jedenfalls als Härtefall und hatte keine große Hoffnung mehr, dass sich an diesem Zustand irgendwann jemals etwas entscheidend ändern würde.
Nach einer sehr schmerzhaften Trennung und einer Zeit, in der ich mich bestenfalls noch als Wrack bezeichnet hätte, kam dann jedoch alles anders.
Ein Lichtblick und die ersten Draußen-Experimente
Der Lichtblick war meine neue Partnerschaft, in der ich mich zunächst versuchte in die gleichen altbekannten Muster zu flüchten. Bloß nicht alleine sein, alle Verantwortung auf meinen Partner abwälzen – das arme, kleine Mädchen in seiner Opferrolle…
Die Krux bei der Sache: Mein Partner hat sich schlicht und einfach geweigert, das mitzumachen. Eine Liaison mit einem Individualisten, dem sein persönlicher Freiraum total wichtig ist – konnte das gut gehen?
Ich liess es auf einen Versuch ankommen, lernte selbstständiger zu werden und mich selbst und meine Ängste auszuhalten. Das war am Anfang fast unerträglich für mich und wirklich die härteste Schule, die ich durchlaufen konnte.
Im Nachhinein allerdings das Beste, was mir passieren konnte.
Konnte ich es zu Beginn der Beziehung noch kaum ertragen, eine Nacht alleine zu verbringen, wagte ich bald die ersten Experimente.
Eine kleine Fahrradtour nach der Arbeit war ein solches Wagnis, bei dem ich mir nicht ansatzweise vorstellen konnte, dieses genießen zu können. Was anfangs mehr als gewöhnungsbedürftig und angsteinflößend war, wurde jedoch mit der Zeit und zunehmender Übung immer besser. Nie werde ich den Moment vergessen, als ich auf einer Halbtags-Mountainbike-Tour eine Pause auf einer Wiese einlegte, in die Weite sah und plötzlich feststellte, dass es mir gut geht. Was so banal klingt, war für mich eine Sensation.
Dass ich alleine dazu in der Lage war, die Natur um mich herum zu genießen, erfüllte mich mit riesiger Dankbarkeit.
Mut-Probe: Die Entscheidung für mein Outdoor-Abenteuer
Und so kam ich mehr und mehr auf den Geschmack, traute mich Schritt für Schritt immer längere Wanderungen oder Bike-Touren alleine zu unternehmen. Ich fing tatsächlich an meinen eigenen Weg zu gehen und wurde achtsamer für mich und meine Umgebung.
Die frische Luft machte meinen Kopf freier, die Bewegung brachte mir innere Ruhe und Seelenfrieden, und die Weite der Landschaft schenkte mir neue Perspektiven.
Schließlich wollte ich es mir selbst beweisen und auf eine längere Entdeckungsreise gehen. Schon lange spukte eine Solo-Weitwanderung in meinem Kopf herum, aber es dauerte noch mehrere Monate, bis ich dann tatsächlich den Mut dazu fasste.
Genau vor einem Jahr machte ich mich auf den Weg, den Alpe-Adria Trail zu wandern. 750 km alleine – vom Gletscher des Großglockners über Kärnten und Slowenien bis ans Meer, dem Städtchen Muggia an der italienischen Adria.
Diese Erfahrung werde ich nie vergessen, weil sie mich so unglaublich bereichert hat und ich so viele meiner Ängste während der Fernwanderung überwunden habe. Vor allem die Angst vor dem Alleinsein, die mein Leben bis dato so geprägt hatte.
Mit jedem Schritt auf meiner Wanderung fasste ich mehr Zuversicht und entwickelte Vertrauen in mich und meinen eigenen Weg. Fernab des Alltags konnte ich neue Kraft tanken und ganz bei mir ankommen. Die Auszeit gab mir die Gelegenheit, mich selbst zu hinterfragen und meine Zukunft zu visualisieren.
LESETIPP
Meine Solo-Weitwanderung auf dem Alpe-Adria-Trail war bislang zweifelsohne mein größtes Outdoor-Abenteuer. All meine Erfahrungen und Erlebnisse unterwegs auf diesem Fernwanderweg habe ich ausführlich beschrieben. Lies hier, wie es mir auf den ersten drei Tagesetappen ergangen ist.
Mit der Angst auf Wanderschaft
Und alles, was ich dafür tun musste, war einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich erkannte, dass alles immer weitergeht, selbst wenn ich glaubte mich verlaufen oder in einer Situation verrannt zu haben. Ich kam trotz allem letztlich jeden Tag an meinem Etappenziel an, egal wie viele Umwege ich gemacht hatte, und egal wie sehr meine Füße auch schmerzten.
So simple und scheinbar banale Erkenntnisse waren es, die ich auf mein gesamtes Leben übertragen konnte und die mir den Mut schenkten, meine eigenen Ziele zu verfolgen.
Die Schönheit der Natur, der Duft des Waldes, der weiche Boden unter meinen Wanderschuhen und die unglaubliche Weite der Bergwelt taten ihr übriges dazu.
Ich würde niemals behaupten, dass ich seitdem alle meine Ängste überwunden habe und nun völlig angstfrei lebe. Auch während meiner Weitwanderung gab es so einige Momente, in denen mir mehr als nur mulmig zumute war.
Die Angst wanderte teilweise vor, hinter oder neben mir, mal in weiter Ferne, mal direkt an meiner Seite – aber meistens eben Hand in Hand mit mir. Was vielleicht kitschig und unrealistisch klingt, war letztlich der Schlüssel.
Sie durfte mit auf Wanderschaft kommen. Ich habe sie kommen und gehen lassen, ihr ihren Freiraum gegeben und sie einfach sein lassen.
LESETIPP
Ich möchte Dir noch eine andere sehr inspirierende Geschichte ans Herz legen. Lotta Lubkoll hat sich ihren großen Traum erfüllt und ist gemeinsam mit ihrem Esel Jonny von München über die Alpen bis ans Mittelmeer gewandert.
In meinem Interview mit Lotta erfährst du, wie sie auf diese verrückte Idee gekommen ist, was Esel Jonny und sie alles während der Alpenüberquerung erlebt haben und wie diese große Reise ihr Leben verändert hat.
Vom Angsthasen zum Abenteurer
Ich wünsche mir, dass Dir meine eigene Geschichte – die noch lange nicht zuende ist – Mut macht.
MUT,
- … Deine eigenen Outdoor-Abenteuer zu erleben und alleine auf Wanderschaft zu gehen.
- … Deinen eigenen Weg zu finden, Deine Ziele zu verfolgen und Du selbst zu sein.
- … Deine Ängste zu überwinden und daran zu glauben, dass Du es schaffst.
Denn eines ist sicher: Wenn ich das schaffe, kannst Du das auch!
Ich hoffe, dass Du wie ich erfährst welche heilsame Wirkung das Wandern in der Natur hat.
Scheue Dich nicht davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Deine Hürden zu überwinden.
Christins Wandercoaching kann Dich dabei unterstützen, Deinen eigenen Weg zu finden und Steine beiseite zu räumen.
LESETIPP
Ich wünsche mir, dass ich Dich mit meiner Leidenschaft für Outdoor-Abenteuer, der Faszination fürs Fernwandern und der Lust, mit dem Mountainbike über schmale Waldpfade zu flitzen, ein Stück weit inspirieren kann.
Kennst Du schon mein Outdoor-Reisetagebuch, das seit kurzem überall im Buchhandel erhältlich ist? Es kann Dir dabei helfen, mehr kleine und große Naturerlebnisse und Outdoor-Aktivitäten in Dein Leben zu integrieren. Schau mal in diesen Blogbeitrag, in dem ich das Buch ganz ausführlich vorstelle.
Mein Outdoor Reisetagebuch – Bist Du bereit für Deine persönliche Couchflucht?
Dieser Seelen-Striptease ist mir wirklich alles andere als leicht gefallen. Leider ist es noch immer so, dass Angst ein gesellschaftliches Tabuthema ist und oft negativ besetzt ist. Viele akzeptieren eine Angststörung nicht als Krankheit, bagatellisieren die Symptome oder machen sich darüber lustig. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen offen darüber reden und sich nicht gezwungen fühlen, ihre Störung zu verbergen.
Hast Du vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht? Tut Dir Bewegung in der Natur und das Wandern auch so gut wie mir? Hast Du vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, eine Weitwanderung zu unternehmen?
Ich kann Dir nur raten, nicht länger zu überlegen und Dich zu trauen, Deinen Weg zu gehen. Hab Mut zu deinem Outdoor-Abenteuer!
Liebe Grüße,
Deine Sabrina
Liebe Sabrina,
Chapeau! Ich ziehe den Hut vor so viel Offenheit.❤️
In Zeiten von makellosen Insta-Körpern, die von leistungsfähiger Insta-Fitness nur so strotzen wenn sie an perfekten Insta-Spots lässige Insta-Posen einnehmen, da tut deine Aufrichtigkeit so richtig gut.
Das Ruhrpott-Mädl, das ihre Ängste in ihren Rucksack packt und 750km damit wandern geht… Sabrina, du bist eine Inspiration❤️
Ganz liebe Grüße,
Steffi
Ein toller Beitrag und ich kann mich total in dich hineinversetzen.
Bei mir hat es angefangen, nach meiner Weltreise – mich eingeschränkt und mich wieder im Alltag gefangen gefühlt zu haben. Ich habe mich zu sehr unter Druck, in kurzer Zeit mir etwas aufbauen zu wollen, um wieder los zuziehen. Dazu kamen die dunklen Monate – November – Januar.
Bis ich das erste Mal in der Notaufnahme gelandet bin.
Und ich tatsächlich Angst hatte komplett alleine zu sein bei einer nächsten Attacke.
Inzwischen ist es schon etwas her und mir hat die Zeit draußen gut getan und ich gehe inzwischen alles etwas leichter an und setze mich nicht mehr unter Druck.
Aber ja die Angst ist ein Begleiter. Auch wenn es bei mir noch nicht lange her ist und ich hoffe, dass ich frühzeitig wieder auf dem richtigen Weg bin
Liebe Lisa,
danke Dir, dass Du ebenso ehrlich und aufrichtig Deine Ängste mit mir teilst. So wie Du das schreibst, denke ich, dass Du frühzeitig begonnen hast, gegenzusteuern und Deinen Weg gefunden hast, damit umzugehen. Ich finde es so schön, dass auch bei Dir das Draußensein einfach die allerbeste Medizin und Therapie ist.
Das mit dem Druck, den man sich selbst macht, kenne ich nur allzu gut. Wir sind oft viel zu streng mit uns und wollen zuviel auf einmal.
Wenn Du also mal einen Rat oder jemandem zum Reden brauchst, ich bin da. ?
Liebe Grüße,
Sabrina
Was für ein spannender Text. Ich bin da zum Glück nicht ängstlich, aber finde es oft traurig, wie in meinem Umfeld die Angst hemmt. Manche Menschen verpassen so viel, obwohl sie es anders wünschen, weil die Angst sie lähmt. Umso schöner, dass es solch eine spezifische Hilfe gibt. Mir war nicht bewusst, dass es Wandercoaches gibt.
Liebe Miriam,
das mit dem Wandercoaching finde ich auch eine ganz tolle Sache. Finde eh, dass man beim Wandern total den Kopf freibekommt und dann besonders gut
seine Gedanken sortieren und eben reden kann.
Das schafft schon gleich eine viel entspanntere und kreative Atmosphäre, um über seinen Weg nachzudenken.
Ich wünsch Dir eine schöne Woche.
Liebe Grüße,
Sabrina
Danke, Dir, meine liebe Steffi!
Das Bild mit den Ängsten, die ich in meinen Rucksack gepackt habe, gefällt mir übrigens auch total gut. Da dürfen sie ja dann auch mit und ein bisschen aus dem Rucksack hinauslünkern,
was die Welt sonst noch so zu bieten hat. Und danach können sie sich wieder zwischen Müsliriegeln und Regenponcho aneinander kuscheln und weiter schlummern. ?
Und zum Thema Inspiration bist Du MINDESTENS eine eben solche für mich! Dass Du letztens ganz alleine mit dem Van über die französischen und italienischen Alpen gedüst bist, fand ich
nicht weniger beeindruckend. Ich würde das dann wohl eher zu Fuß wagen. ?
Ganz liebe Grüße zurück,
Sabrina
Sabrina, meine größte Hochachtung an dich. Mit Ängsten so umzugehen ist echt eine riesen Aufgabe. Super das du uns das erzählt hast und das du es mittlerweile voll im Griff hast. Bin echt stolz auf dich. Mach weiter so.
Liebe Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
riesigen Dank für Deine lieben Worte und Deinen Zuspruch. Das bedeutet mir wirklich viel und bestätigt mich darin, den richtigen Schritt gegangen zu sein.
Zu 100% und voll im Griff habe ich alle Ängste noch nicht, aber ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin, die Angst zu kontrollieren und mich nicht von ihr bestimmen zu lassen.
Liebe Grüße,
Sabrina
Liebe Sabrina,
was für ein unfassbar toll geschriebener Artikel, der mir sofort unter die Haut ging ❤
Ich danke dir für deinen Mut, deine Geschichte zu teilen, denn ich bin mir sicher, dass du damit ganz, ganz vielen Menschen helfen wirst. Auch mich hast du mit deinen Gedanken sehr berührt, da ich mich in der ein oder anderen Zeile sehr wieder finden konnte!
Gleichzeitig bin ich sehr glücklich, zu lesen, dass du einen Weg gefunden hast, mit deiner Angst inzwischen umgehen zu können, indem du sie akzeptierst und „an die Hand nimmst“ ?.
Auch wenn ich weiß, dass du diese Bezeichnung nicht für dich passend findest, sehe ich es nach wie vor so, dass du eine „Powerfrau“ bist! Und genau deshalb wirst du deinen Weg gehen – mal mit und mal ohne die Angst an deiner Seite ?
Und eine Person wird immer an deiner Seite bleiben: nämlich ich! Das hast du nun davon: mich wirst du so schnell nicht mehr los ?
Ich drücke dich,
deine Christina
Ach, Christina, ich danke Dir für Deinen wunderschönen Kommentar, der mich total gerührt hat. ?
Es tut so gut zu lesen und zu hören, dass ich auf Dich zählen kann. Und ich hoffe, Du weißt umgekehrt, dass Du das genauso jederzeit tun kannst.
Wie schön, dass wir uns haben und auch unsere Macken so annehmen können!
Ich drücke Dich ganz fest zurück und grüße jetzt einfach mal (auch wenn sich vieles in mir dagegen sträubt sich selbst so zu bezeichnen)
von Powerfrau zu Powerfrau! ?
Liebe Sabrina,
vielen, vielen Dank für deinen Mut, deine Geschichte so offen zu kommunizieren. ❤️
Ich kann gut verstehen, warum du gezögert hast, den Beitrag zu veröffentlichen. Angst ist in unserer Leistungsgesellschaft weiterhin ein Tabuthema. Zu Unrecht, wie ich finde. Erst wenn wir über darüber sprechen merken wir, dass wir mit dem Problem nicht allein sind. Und nur dann haben wir die Chance, uns gegenseitig zu unterstützen.
Vielen Dank für deinen Mut! Mach weiter so, denn deine Geschichte ist eine wahre Inspiration. ?
Ganz liebe Grüße
Janina
Liebe Janina,
vielen, vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Es bedeutet mir total viel, solchen Zuspruch für meinen ehrlichen Artikel zu erhalten,
da ich in der Vergangenheit bisher leider auch schon andere Erfahrungen gemacht habe.
Das Interessante ist aber wirklich, je offener ich damit umgehe, umso mehr Leute melden sich bei mir, denen es ähnlich geht und die mir
für meine Offenheit danken. Das ist ein richtig schönes Gefühl und bestätigt mich darin, das Richtig getan zu haben.
Ich danke Dir und sende Dir ganz liebe Grüße,
Sabrina
Liebe Sabrina,
Mir geht es sehr ähnlich wie dir. Meine erste Panikattacke hatte ich mit 14, als ich mit meinen Eltern für ein Tennisturnier nach Österreich reiste. Dort gab es eine Talentsichtung ich war so nervös, dass ich damit nicht umgehen konnte. Seitdem hatte ich immer wieder Panikattacken, kleine und große,kurze und lange. Meine Eltern haben es nicht ernst genommen. Heute bin ich um die halbe Welt gereist und habe so vieles gesehen, meine Ängste sind immernoch präsent und ich habe gelernt, dass es nichts bringt sie zu unterdrücken. Auch wie du schreibst, lerne ich gerade nach und nach damit umzugehen und mein Selbstwertgefühl baut sich langsam wieder auf. Ich bin allerdings noch voll im Prozess und hoffe, dass ich später auch einmal so darüber schreiben kann, wie du!:)
LG Jess von freigereist ❤️
Liebe Jess,
so schön hier von Dir zu lesen. Und danke auch für Deine offenen und ehrlichen Worte und Dein Vertrauen. Das bestätigt mich mal wieder darin, dass sich irgendwie auch bei Instagram die richtigen Leute finden. Es gibt so viele, die ähnlich wie wir ticken, und es tut gut sich darüber auszutauschen. Und wir alle haben die Erfahrung gemacht, wie sehr das Reisen und Wandern bei der Bewältigung von Ängsten helfen kann, letztlich vielleicht sogar der Schlüssel ist.
Ich glaube, dass Du auf einem sehr guten Weg bist . Und ich glaube auch, dass die Ängste noch präsent sein dürfen, dass sie vielleicht sogar immer da sein werden.Wir packen sie einfach beim Wandern mit in den Rucksack, dort können sie ein wenig rausschauen und sind dann vielleicht schon besänftigt.
Am wichtigsten ist wohl, dass wir uns nicht so viel Druck machen und sie auf Teufel komm raus schnell loswerden wollen.
Ich freu mich, dass wir uns gefunden haben und wünsche Dir nur das Beste.
Sabrina
Liebe Sabrina,
September scheint der Monat des Seelenstriptease zu sein 🙂
In meinem Kopf dudelt schon wieder Joe Cocker, denn du hast so schön an der Stange getanzt – quasi an der Stange deines eigenen Gefängnisses.
Ich habe an der ein oder anderen Stelle wirklich schlucken müssen, vor allem wenn du aufzählst, welchen Marathon potenzieller Hilfsvehikel du für dich durchprobiert hast. Chapeau, dass du stehst, wo du stehst, bzw. gehst, wo du gehst.
Mit Angststörungen kenne ich mich Gott sei Dank nicht aus, kann mich also vermutlich nur ansatzweise hineinversetzen. Wissend, wie sehr mir vor der ersten Fernwanderung die Beine geschlackert haben, finde ich es umso krasser, dass du deine Angst an die Hand genommen hast. Und spätestens jetzt, mit diesem Artikel, hast du einen weiteren Schritt gemacht und ihr ein paar Handschellen angelegt, Glückwunsch.
Ich wünsche dir noch viel Etappensiege und wenn das kleine Biest sich mal wieder an dich ranschleicht, wandelst du Joe Cocker einfach ein bisschen für dich ab und singst: „Baby, take on your shoes“, denn wie du selbst so schön sagst: Gib einem Mädchen die richtigen Schuhe und sie kann die Welt erobern!
Na dann los, Cinderella. Der Schuh passt 🙂
Audrey
Liebe Audrey,
danke, danke, danke für Deine Worte, die mir zusätzlich Mut machen. Das mit dem Seelenstriptease kam natürlich nicht von ungefähr. Ich gebe ehrlich zu, dass Dein
Blogbeitrag zum Schweigekloster mich da durchaus inspiriert hat, nun auch mal auszupacken. Das wollte ich schon länger tun, hab mich dann aber einfach nicht getraut.
Und Dein Artikel hat mir dann irgendwie den letzten nötigen Tritt in den Hintern verpasst!
Hab übrigens die ganze Zeit, Dein Bild, wie ich an der Gefängnisstange tanze, im Kopf! Genial! ?
Und wenn das nächste Mal der kleine Angsthase auf mich zugehoppelt kommt, versuche ich es echt mal mit „Baby, take on your Shoes“.
Mist, jetzt hab ich nen Ohrwurm…?
Liebe Grüße,
Sabrina
Moin. Ein wirklich toller Beitrag. Sich so offen mit dem Thema Angst (bzw. Angststörung ) auseinanderzusetzen, dazu gehört Mut. Außerdem kenne ich selbst die heilende Wirkung von Natur und (leichter) Bewegung. Darüber sollten wir mehr sprechen, damit alle diese Vorteile genießen können. Also danke 🙂
Liebe Grüße
Lieben Dank, Jennifer, für Deinen netten Kommentar.
Ich bin mittlerweile auch echt froh, dass ich den Mut gehabt habe, den Beitrag zu veröffentlichen. Ich war am Anfang so unsicher, wie wohl
die Reaktionen ausfallen werden. Mittlerweile habe ich aber echt viel Zuspruch bekommen, auch von Menschen, die ebenfalls betroffen sind und sich
bei mir für meine Offenheit bedankt haben. Das tut richtig gut und hat mich wahnsinnig berührt.
Es ist gut, wenn ehrlich darüber gesprochen wird, denn da gibt es noch viel Potenzial in unserer Gesellschaft.
Hab eine schöne und entspannte Woche!
Liebe Grüße,
Sabrina
Liebe Sabrina,
ein toller, so offener und mutiger Artikel! Ich wusste nicht, dass du unter einer so großen Angststörung gelitten hast… Bei mir war es etwas ähnlich. Am Ende der Beziehung mit meinem Ex vor 10 Jahren, ging ich wenig aus dem Haus raus, was mir meine selbstständige Tätigkeit im Homeoffice ermöglichte (wozu – vor der Haustür war es für mich alles so langweilig und das Wetter war so schrecklich). Zum Schluss erledigte mein Ex für mich alles Mögliche bzw. war immer dabei. Nur bei meiner Selbstständigkeit und beim Verreisen war ich mutiger – ich ging finanzielle Risiken ein und unternahm mit meinem kleinen Sohn unzählige Flugreisen ans Mittelmeer und auf die Kanaren.
Meine Angstprobleme löste ich etwas anders. Ich verließ meinen Ex und gestaltete das neue Leben für mich und meinen Sohn ganz neu. Kurz vor 40 fing ich endlich mit dem Sport und Autofahren an, möblierte die neue 3-Zimmer-Dachterrassenwohnung und einen kleinen Büroraum komplett neu, stellte eine Mitarbeiterin ein und schloss zwei Autoleasingverträge ab (ich musste unbedingt ein Cabrio fahren)… Die Folgen waren wochenlang schlaflose Nächte und große finanzielle Engpässe, aber ich bin mutiger geworden. Als ich vor 7 Jahren meinen neuen Partner kennenlernte, war ich am Anfang mit dem Abbau von Schuldenbergen beschäftigt und lernte Sparsamkeit. Wir unternahmen tolle Berg- und Radtouren, ich nahm an einigen Sportwettkämpfen teil und fing mit dem Langlaufen und Schneeschuhwandern an. Ich verstand endlich, dass das Geld nicht glücklich macht und dass man auch mit wenig Geld ein tolles Leben führen kann. Heute habe ich viel Erfahrung und gehe auch alleine in die Berge, was früher unvorstellbar war. Aber trotzdem hätte ich mich nicht getraut, unsere Alpenüberquerung Chiemsee – Adria allein zu unternehmen. Wir übernachteten einige Male im Zelt in den Bergen und hatten keine markierte Route wie auf dem Alpe-Adria-Trail.
Liebe Grüße
Ina
Liebe Ina,
vielen Dank für Deinen offen und ehrlichen Kommentar, und dass Du Deine Geschichte hier geteilt hast.
Du hast so recht, letztlich macht Geld nie glücklich und es sind ganz andere Dinge, die zählen.
So schön, dass Du mit dem Sport und Deinem neuen Partner Dein Glück gefunden hast, in der Hinsicht haben wir viele Gemeinsamkeiten und
haben beide unser Leben nochmal komplett auf den Kopf gestellt.
Manchmal dauert es eben etwas länger, bis man das Gefühl hat, im Leben wieder anzukommen.
Ich wünsche Dir trotzdem, dass Du auch beruflich bald wieder Erfolgserlebnisse sammeln kannst.
Und ansonsten natürlich, dass Du nie den Spaß am Sport und am Verreisen verlierst.
Ganz liebe Grüße,
Sabrina
Liebe Sabrina,
toll, dass Du so offen darüber sprichst.
Ich für mich bin am liebsten mit meinem Lieblingsmensch unterwegs.
Tageswanderungen mach ich gerne auch alleine, aber wenn es mehrere Tage losgeht,
dann lieber gemeinsam.
Schöne Grüße
Bine
Liebe Sabine,
danke für Deinen Kommentar. Ist doch auch super so. 🙂
Ich bin ja auch total gerne mit meinem Partner und/ oder meinen Freunden unterwegs.
Aber ich bin halt auch total froh, dass ich es mittlerweile so richtig genießen kann, alleine unterwegs zu sein.
Das hätte ich früher niemals für möglich gehalten.
Viele liebe Grüße,
Sabrina
im Leben für möglich gehalten.
Hallo Sabrina,
seit 20 Jahren leide ich an meiner Angststörung, die mir leider viele schöne Dinge im Leben nimmt. Bei mir bestimmt die Angst meinen Darm und reagiert bei Aufregung sofort mit heftigsten Durchfällen. Das macht es mir unmöglich, fremdbestimmt zu verreisen.
Ich kann weder mit Bus, Zug oder Flugzeug verreisen.
Ein Trauma aus der Jugend scheint nach vielen Jahren wieder aus dem Unterbewusstsein hochgeschwommen zu sein.
Therapien haben nicht geholfen und mich immer wieder diesen Ängsten auszusetzen, hat mir wahnsinnig Stress gemacht.
Wir haben uns ein Wohnmobil gekauft und verreisen gerne damit.
Trotzdem würde ich gerne mal pilgern…keine Chance!
Wie soll ich da hinkommen und vom Ziel zurück? Sofort verwerfe ich den Gedanken wieder.
Zusammen mit meiner Frau bin ich jetzt endlich zum Brocken gewandert. Ein großer Meilenstein für mich, da ich nicht mehr die jüngste bin und mein Körper mir das auch anzeigt.
Trotz allem hast du mich mit deiner Offenheit inspiriert und mir etwas Mut gemacht im Kleinen anzufangen.
Ich werde versuchen in nächster Zeit kleine Wanderungen auch alleine zu unternehmen und bin gespannt auf deren Wirkung.
Vielen Dank für deine Offenheit und liebe Grüße aus dem Ruhrpott.
Christiane
Liebe Christiane,
vielen, vielen Dank für Deine Offenheit. Ich habe mich riesig gefreut, dass Dich mein Beitrag und meine Geschichte ein wenig inspiriert hat und Dir Mut macht,
alleine in der Umgebung loszuziehen. Ich weiß, wie schwierig der Anfang und der erste Schritt dazu ist und hoffe sehr, dass Du ähnliche Erfahrungen machen wirst.
Das mit dem Wohnmobil finde ich schonmal großartig und eine tolle Art zu verreisen.
Vielleicht könntest Du Deine ganz eigene und persönliche Mini-Pilgerung direkt von der Haustüre aus starten. Und Deine Frau holt Dich dann nach 2 oder 3 Tagen einfach mit dem Wohnmobil wieder ab, und Ihr fahrt gemeinsam weiter. Aber eines nach dem anderen. Du wirst Deinen Weg finden, und es sind wirklich die kleinen Schritte, die zählen.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute und ganz viele kleine Erfolgserlebnisse!
Liebe Grüße zurück in den Ruhrpott,
Sabrina