Solling-Vogler – diese Region im Weserbergland war bislang zugegebenermaßen ein weißer Fleck auf der Landkarte für mich. Vielleicht weil es irgendwie eine Region „dazwischen“ ist. Zwischen Sauerland, Teutoburger Wald und Harz versteckt sie sich ein wenig und steht vielleicht sogar ein bisschen im Schatten dieser Touristenmagneten. Dabei muss sie das ganz und gar nicht.
Vier Tage lang war ich in der „Wilden Heimat“ – wie die Solling-Vogler-Region auch liebevoll genannt wird – unterwegs, um das Wander-Potential zu testen. Und – Achtung Spoiler – hier kommen sowohl Abenteurer und Fernwander-Freaks als auch Genusswanderer auf ihre Kosten.
Lass Dich überraschen, welche Wander- und Outdoor-Highlights ich in der Solling-Vogler-Region aufgespürt habe!
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ToggleSolling-Vogler-Region – Die „Wilde Heimat“ im Weserbergland
Die Solling-Vogler-Region im südlichen Niedersachsen wurde erst 2022 vom Deutschen Wanderverband als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Damit ist sie die erste Region in Niedersachsen, die sich mit diesem Zertifikat schmücken darf und hat gemeinsam mit den Projektpartnern Naturpark Solling-Vogler und den Niedersächsischen Landesforsten so einiges dafür getan. Die Wanderinfrastruktur und das wandertouristische Angebot sind hervorragend ausgebaut, so dass dem Wandergenuss nichts im Wege steht.
Der Naturpark Solling-Vogler liegt östlich des Wesertals im Weserbergland und umfasst insbesondere den Solling, das zweitgrößte Waldgebiet Niedersachsen. Außerdem zählt noch der Vogler und der zwischen diesen beiden Mittelgebirgen gelegene Höhenzug Burgberg zum Naturpark. Das Buntsandsteingebirge des Sollings, das bis zu 528 Meter über den Meeresspiegel reicht, ist ein Hochplateau mit Mischwäldern, Feuchtwiesen und Mooren. Die idyllische Berg- und Tal-Landschaft ist mit ihren oft menschenleeren und naturnahen Pfaden einfach perfekt zum Wandern und den Kopf einmal komplett frei zu bekommen.
Die Anreise in die Region entlang der Weser ist übrigens super-easy mit der Bahn machbar. Es gibt gute und regelmäßige Verbindungen nach Holzminden, Stadtoldendorf oder Höxter.
Qualitätstouren in der Solling Vogler Region
Eine Qualitätsregion wäre natürlich rein gar nichts ohne ausgezeichnete Qualitätstouren. Und davon wurden getreu dem Motto „Wilde Heimat“ insgesamt 16 abwechslungsreiche Wanderwege durch die Solling-Vogler-Region geschaffen. Alle haben einen sehr hohen Anteil an naturnahen Wegen und Pfaden, unterscheiden sich aber vom Charakter in neun eher „wilde“, fünf „heimatliche“ Touren und zwei, die beide Wesenszüge miteinander vereinen.
Dabei gibt es auch Touren mit thematischen Schwerpunkten, wie zum Beispiel den archäologisch geprägten „Archotrail“ oder den romantischen „Liebesbankweg“.
Neben diesen Halbtages- und Tageswanderungen führen durch die Solling-Vogler-Region aber auch zwei Fernwanderwege – der 225 km lange Weserberglandweg (einer der Top Trails of Germany) und der 80 km lange Ith-Hils-Weg.
LESETIPP
Auch der wunderschöne Frankenwald im nördlichen Bayern zählt zu den zertifizierten Qualitätsregionen „Wanderbares Deutschland“.
In diesem Beitrag stelle ich Dir meine liebsten Wanderungen und Outdoor-Erlebnisse im Frankenwald vor.
Wandern im Frankenwald – 4 spannende Touren & Tipps für Dein Outdoor-Wochenende
Meine Wandertipps für die Solling-Vogler-Region
Solling-Vogler-Wandertipp #1: Archotrail
DATEN UND FAKTEN
Für den als Qualitätstour zertifizierten Archotrail solltest Du aufgrund der Länge der Strecke einen kompletten Tag einplanen.
Ich bin am Wanderparkplatz Nienover gestartet und direkt in den Hutewald eingetaucht. Das ist ein ziemlich cooles Projekt der Niedersächsischen Landesforsten, bei dem Exmoor-Ponies und Heckrinder als lebende Landschaftspfleger eingesetzt werden. Durch die Beweidung soll wieder ein lichter Laubwald mit knorrigen, alten Eichen entstehen. So wird ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen.
Schon nach ein paar Metern begegnen mir dann auch gleich die ersten Heckrinder – Nachfahren der Auerochsen -, die mitten im Wald ein ziemlich ungewohnter, aber dafür umso faszinierenderer Anblick sind.
Auf schönen und einsamen Waldpfaden laufe ich weiter durch den Hutewald bis zum Aussichtspunkt „Lug ins Land“, wo mich schon eine dieser gemütlichen Holzliegen mit Blick ins Weserbergland erwartet.
Wer hier noch nicht rasten will, kann das auch auf dem nächsten Holzsofa an der Sonreyhöhe nachholen. Auch hier gibt es einen weiten Blick in die idyllische Hügel- und Waldlandschaft. Nachdem ich mich ein wenig vom knackigen Anstieg erholt habe, habe ich wieder genügend Energie für den schweißtreibenden Klippensteig, der mich nach oben zum Weser Skywalk bringt. Der urige Pfad mit vielen Stufen und wurzeligen Abschnitten über die schroffen Hannoverschen Klippen ist wirklich steil, aber die Mühe wird belohnt.
Der Abstecher zum Weser-Skywalk ist ein Muss, denn der Ausblick über die Weser im Tal ist einfach traumhaft. Da die Aussichtsplattform gut 4 Meter über den Klippenrand hervorragt und scheinbar über Fels und Wasser schwebt, haben manche Besucher sichtlich mit etwas Höhenangst zu kämpfen. Aber es lohnt sich wirklich, über den eigenen Schatten zu springen und den kleinen Nervenkitzel zuzulassen.
Vom Weser Skywalk zurück in den Hutewald
Durch Eichen- und Buchenwälder geht es nun an Hügelgräbern aus der Bronzezeit und einem Teich mitten im Wald vorbei. Schon bald gelange ich wieder in den Hutewald und erschrecke mich richtig, als ganz plötzlich zwei frei lebende Exmoor-Ponies den Hang hinunterkommen und meinen Wanderweg blockieren. Sie beschließen aber recht schnell, sich nützlich zu machen – mit anderen Worten ganz fleißig die Wiesenflächen am Waldrand abzugrasen.
Ich freue mich riesig über diese unverhoffte und hautnahe Begegnung und wandere dann ganz beschwingt durch den letzten Abschnitt im Reiherbachtal. Natürlich nicht ohne immer wieder von den Himbeersträuchern am Wegesrand zu naschen.
Ich werfe noch einen Blick ins Schloss Nienover, das in Privatbesitz ist und bewundere den Nachbau eines mittelalterlichen Bürgerhauses aus dem 12. Jahrhundert. Inmitten von Pferdekoppeln wirkt es, als wäre ich geradewegs in die Vergangenheit katapultiert worden.
Zurück am Wanderparkplatz Nienover sind meine Beine zwar ganz schön müde, aber ich bin voll von neuen Eindrücken und echt angetan von meinen ersten Wanderkilometern in der Solling-Vogler-Region.
Solling-Vogler-Wandertipp #2: Sollinghöhen
DATEN UND FAKTEN
Mit den „Sollinghöhen“ habe ich mir eine weitere der wilden Qualitätstouren in der Solling-Vogler-Region herausgepickt. Meine Tour startet am Wildpark Neuhaus auf einem schmalen Naturtrail, der mich direkt zur Ahlequelle bringt. Was für ein idyllischer und irgendwie besinnlicher Ort mitten im Wald, an dem es auch eine Holzhütte für die Rast gibt. Nachdem ich eine Weile dem entspannenden Wassergeplätscher gelauscht habe, wandere ich weiter durch das Ahletal.
Die Ausblicke über die weiten Wiesen in das offene Tal haben eine richtig beruhigende Wirkung, so dass man gar nicht anders kann, als die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen.
Am Ortsrand von Neuhaus im Solling entlang wandere ich nun über herrliche naturnahe Pfade, an denen Fingerhut, Wildblumen und Himbeersträucher sprießen, in Richtung Silberborn. Klar sind auch mal Forststraßenabschnitte dabei, aber diese werden immer wieder durch solche herrlichen Passagen wieder abgelöst. Am TreeRock Kletterpark und Hochseilgarten Solling beobachte ich die ein paar vergnügt quietschende Kinder, die zwischen den Drahtseilen und wackeligen Holzkonstruktionen herumturnen und bekomme gleich auch wieder Lust, einen der Parcours auszuprobieren.
Skandinavien-Feeling im Mecklenbrucher Moor
Aber heute bin ich zum Wandern hier, und das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten.
Über einen Wurzelpfad erreiche ich die Holzstege des Mecklenbrucher Moores, das mich sofort in seinen Bann zieht. Ich fühle mich wie in Skandinavien, während ich zwischen sich im Wind wiegenden Birken, Moosen, Blaubeersträuchern und puscheligem Wollgras durch das Hochmoor wandere. Die unfassbar schöne Landschaft begeistert mich so sehr, dass ich gar nicht mehr aufhören kann, zu fotografieren. Auch hier grasen übrigens Exmoor-Ponies und Heckrinder, die sich jedoch bei der sommerlichen Hitze lieber unter den Bäumen im Schatten verkriechen.
Der fotogene Holzbohlenweg durch das Moorgebiet mit vielen Infotafeln bringt mich zu einem Aussichtsturm, von dem aus ich die Naturidylle nochmal ganz intensiv genießen kann. Zwischen unzähligen Libellen und Fröschen lasse ich den Blick nochmal in die Ferne schweifen und mache mich dann auf den Weg zur nächsten Attraktion auf dem Sollinghöhen-Weg.
Vom 33 Meter hohen, hölzernen Hochsollingturm habe ich eine fantastische Fernsicht in alle Richtungen des Wesergebirges. Dafür muss ich aber zunächst 180 Stufen überwinden und schnaufe ganz schön, als ich oben ankomme. Der Weitblick über die ausgedehnten Wälder des Hochsollings und bis zum markanten Gipfel des Köterberges entschädigt aber für alle Anstrengungen.
Auch der letzte Wegabschnitt bis zurück zum Wildpark wartet nochmal mit einer Besonderheit. Historische Trockenmauern aus der Zeit der Pferdezucht säumen den urigen Weg und lassen viele schöne Erinnerungen an meine Wanderung durch das mallorquinische Tramuntana-Gebirge hochkommen. Zwischen den mit Moos und Flechten bewachsenen Bruchsteinmauern und alten Bäumen erhasche ich immer wieder schöne Blicke auf die idyllische Weidenlandschaft. Besonders die Herde edler Trakehner-Pferde ist ein wunderschöner Blickfang zum Abschluss dieser tollen Rundtour.
Solling-Vogler-Wandertipp #3: Weserberglandweg Etappe 6 von Silberborn nach Stadtoldendorf
DATEN UND FAKTEN
An meinem dritten Wandertag in der Solling-Vogler-Region möchte ich unbedingt etwas Fernwanderluft schnuppern und habe mir die sechste Etappe des Weserberglandweges vorgenommen. Ich starte am Wanderparkplatz Mecklenbruch bei Silberborn, so dass mir der erste Abschnitt durch das Hochmoor noch ziemlich bekannt von gestern vorkommt ;-): Was aber gar nicht weiter tragisch ist, zählt es doch zu meinen absoluten Lieblingsorten in der Solling-Vogler-Region.
Danach muss ich erstmal ein paar Meter über eine etwas drögere Forststraßen-Passage hinter mich bringen, bevor ich das idyllische Naturschutzgebiet Hellental erreiche. Das langgestreckte Wiesental mit Quellen und friedlich grasenden Viehweiden ist völlig naturbelassen und lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Bienchen summen, Heuschrecken zirpen und versprühen einen Hauch von mediterranem Flair. Überall gibt es Sitz- und Rastmöglichkeiten und interessante Infotafeln, auf denen Du alles über die besondere Flora und Fauna in dieser bäuerlichen Kulturlandschaft erfahren kannst.
Auf dem Weg Richtung Holzberg
Hier treffe ich auch ein niedliches Kälbchen, das scheinbar von seiner Weide ausgebüxt ist. Ich versuche erfolglos, ihm den Weg zurück durch den Stacheldrahtzaun zu weisen, aber es schaut mich nur verwirrt und misstrauisch an. Ich vertraue darauf, dass es das auch ohne mich hinbekommt und setze meinen Weg bis ins Dörfchen Hellental fort. Hier gibt es übrigens mit dem Landgasthof Lönskrug auch eine tolle Einkehrmöglichkeit mit leckerem Essen und Biergarten.
Durch eine idyllische Hügellandschaft mit weiten Getreidefeldern und schönen Naturwegen geht es für mich nun weiter bergauf Richtung Holzberg (444 m). Nun werden Höhenmeter gemacht, und ich freue mich riesig auf den Kammweg, der mir bevorsteht. Bis ein Warnschild mir den Weg versperrt, denn durch einen Sturm sind zu viele Bäume umgefallen, so dass der weitere steile Pfad hinauf für mich tabu ist.
Wie schade! Ich bin zunächst ganz schön enttäuscht, hatte ich doch schon so auf diese aussichtsreiche Passage hingefiebert. Aber es hilft nix, ich folge der Umleitung, die etwas weiter unterhalb des Kammweges und parallel zu diesem verläuft. Zwar verpasse ich nun den urigen Gipfelpfad, kann aber dafür die mächtigen Holzbergklippen von unten bewundern.
Und auch etwas weiter unten erhasche ich immer wieder traumhafte Ausblicke in die Weite der Talebene. In der Ferne kann ich hier auch schon mein Etappenziel Stadtoldendorf erblicken.
Ein schmaler Serpentinenpfad führt mich bergab ins Tal, wo mich bunte Wildblumenwiesen erwarten. Bei guter Sicht kann man von hier aus sogar bis in den Harz blicken.
Ich setze mich ins Gras und mache noch eine ausgiebige Rast, weil der Ausblick einfach viel zu schön ist, um daran vorbeizuhetzen. Kurz bevor ich das Fachwerkstädtchen Stadtoldendorf erreiche, wandere ich noch an einer riesigen Schafherde vorbei. Unglaublich laut blöken und mähen sie, was das Zeug hält und bringen mich zum Grinsen.
Mein Fazit: Eine tolle und aussichtsreiche Etappe mit jeder Menge Naturerlebnissen!
LESETIPP
Die Solling-Vogler-Region ist als eine von bislang sieben Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland zertifiziert.
Was sich hinter diesem Qualitätssiegel verbirgt, warum sich ein Wanderurlaub in einer solchen Qualitätsregion unbedingt lohnt und was du dort alles erleben kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland – Wandervergnügen garantiert?
Meine Outdoor-Tipps für die „Wilde Heimat“
Solling-Vogler-Outdoor-Tipp #1: Wildpark Neuhaus
Wenn Du in der Solling-Vogler-Region zum Wandern unterwegs bist, solltest Du unbedingt auch dem Wildpark Neuhaus einen Besuch abstatten. Das lässt sich zum Beispiel ganz wunderbar mit einer Wanderung auf der Qualitätstour „Sollinghöhen“ kombinieren.
Direkt vor dem Wildpark kannst Du auch noch einen Blick in die interaktive Ausstellung des Solling Besucherzentrums WildparkHaus werfen. Ganz spielerisch können hier die verschiedenen Lebensräume im Solling entdeckt werden.
Den Wildpark, der von den Niedersächsichen Landesforsten betrieben wird, gibt es schon seit 1962. Auf einer Gesamtfläche von 60 Hektar kannst Du heimische Wildtiere hautnah auf einem 2,5 km langen Rundweg erleben. Über 35 verschiedene Arten wie Damwild, Rotwild, Mufflons, aber auch Wölfe, Luchse und Waschbären leben in größtenteils großzügig gestalteten Gehegen.
Natürlich sind mittlerweile ein paar Gehege etwas in die Jahre gekommen, und es gibt an einigen Stellen Verbesserungspotential. Der derzeitige Leiter Nils Dittrich und sein Team sind aber mit jeder Menge Herzblut, Engagement und Ideen dabei, den Wildpark kontinuierlich zu verbessern und den Tieren den bestmöglichen Lebensraum zu bieten.
Alle infos zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findest Du auf der Homepage des Wildpark Neuhaus.
Solling-Vogler-Outdoor-Tipp #2: Rentier-Spaziergang an der Wildnisfarm
Hast Du auch – genauso wie ich – oft Sehnsucht nach Skandinavien? Dann habe ich hier einen ganz besonderen Tipp für Dich, den Du wirklich nicht verpassen solltest, wenn Du in der Solling-Vogler-Region zu Gast bist.
Beim leidenschaftlichen Wildguide Axel Winter von der Wildnisfarm in Silberborn kannst Du ganz verschiedene Erlebnisse mit Huskies und Rentieren buchen. Schon wenn Du das Gelände betrittst und die Wegweiser nach Jokkmokk in Schwedisch-Lappland und das „Achtung Elche“-Verkehrsschild erblickst, weißt Du, was Dich erwartet. Hier geht es um tierische Abenteuer in der Natur, bei denen Du von „wilden“ Gefährten wie Huskies und Rentieren aus dem hohen Norden begleitet wirst.
Ich hatte das große Glück, mit dem 18-jährigen Rentier-Senior „Juri“ auf Tour zu gehen. Mittlerweile bin ich ja schon mit verschiedenen Tieren wie Alpakas, Lamas und Ziegen gewandert. Ein Rentier-Spaziergang ist aber eine große Premiere für mich, und ich freue mich wie verrückt, die Tiere, die ich auf meinen Fernwanderungen durch Schwedisch-Lappland so sehr in mein Herz geschlossen habe, so hautnah erleben zu dürfen.
Juri und ich wandern gemeinsam mit dem ausgebildeten Wildnispädagogen Axel Winter über wunderschöne und einsame Waldpfade durch den Hochsolling. Auch wenn die Runde aufgrund der derzeitigen Sommerhitze recht kurz ist, bekomme ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Und auch „mein“ Rentier Juri freut sich sichtlich über das kulinarische Pflanzenbüffet am Wegesrand und so manchen zusätzlichen Flechten-Snack.
Was Du sonst noch alles auf der Wildnisfarm erleben kannst
Nach der Tour darf ich dann noch die restlichen Rentiere begrüßen und füttern und quietsche vergnügt auf, als ich das niedliche Rentierbaby entdecke. Ich glaube, es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich das Gelände der Wildnisfarm nur schweren Herzens wieder verlasse.
Hierhin möchte ich unbedingt noch einmal zurückkehren, denn es gibt noch viel mehr zu erleben: Husky-Touren zu Fuß, per Dog-Scooter oder bei ausreichend Schnee auch mit Schlitten durch den winterlichen Wald.
Du kannst sogar in Glamping-Zelten auf der Rentier-Weide übernachten, abends ein Lagerfeuer machen und so die Atmosphäre auf der Wildnisfarm noch intensiver genießen. Und dann gibt es ja auch noch Survival-Kurse, die Wildnisschule und und und.
Schau Dich einfach mal ganz in Ruhe auf der Homepage von Wildguide um.
Ganz viel Spaß bei Deinen tierischen Abenteuern auf der Wildnisfarm!
LESETIPP
Hast Du schon einmal etwas vom Habichtswaldsteig in der GrimmHeimat NordHessen gehört?
Auf dieser Mehrtagestour war Co-Autorin Steffi unterwegs und teilt im Blogbeitrag auch gleich noch viele andere Tipps in Nordhessen rund um Kassel und Fritzlar.
Geheimtipp Habichtswaldsteig – Wandern, Kultur & mehr in der GrimmHeimat NordHessen
Besondere Orte und Geheimtipps in der Solling-Vogler-Region
Kloster Amelungsborn
Das ehemalige Zisterzienserkloster Amelungsborn ist ein ganz zauberhafter und irgendwie verwunschener Ort in der Solling-Vogler-Region ganz in der Nähe von Stadtoldendorf. Die ruhige und friedliche Atmosphäre spürst Du direkt an der Eingangspforte, so dass Du all den Alltagsstress hinter Dir lassen kannst. Ich hatte irgendwie das Gefühl, auf eine kleine Zeitreise zu gehen und in eine völlig andere Welt einzutauchen.
Standesgemäß wurde ich erst einmal von der schmusebedürftigen Klosterkatze begrüßt und habe mir dann ganz in Ruhe die Räumlichkeiten und gepflegten Grünanlagen der fast 900 Jahre alten Klosteranlage angesehen.
Auf keinen Fall verpassen solltest Du, einen Blick in die Klosterkirche mit ihren bunten und lichtdurchfluteten Glasfenstern zu werfen. Aber auch der Klostergarten mit all seinen Wildkräutern- und blumen ist ein Ort, der zum Verweilen und Entschleunigen einlädt.
Und das Beste: Du kannst in der einfachen, aber perfekt ausgestatteten Pilgerherberge übernachten. Das Kloster liegt nämlich unmittelbar am bekannten Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda, der auf rund 300 Kilometern über das Wesergebirge, den Vogler und Solling führt.
In der angeschlossenen Küche kannst Du Dich selbst verpflegen oder einen Lieferdienst beauftragen.
Wer also einmal so richtig Ruhe und neue Kraft in idyllischer Umgebung tanken möchte, ist hier genau richtig!
Alaris Schmetterlingspark in Uslar
Lust auf eine tropische Auszeit? In Uslar kannst Du hunderte, farbenprächtige, frei fliegende Schmetterlinge in der Tropenhalle des Alaris Schmetterlingspark erleben. Das ist nicht nur bei schlechterem Wetter ein unvergessliches Erlebnis. Die Tiere werden hier nämlich nicht einfach nur zur Schau gestellt, denn den Biologen vor Ort ist es extrem wichtig, dass die Schmetterlinge nicht auf hübsche Fotomotive reduziert werden.
Und so erfährst Du von den immer anwesenden Expert:innen alles über die unterschiedlichen Entwicklungs- und Lebensstadien – von der Eiablage über Raupen und Verpuppung bis zum prächtigen Schmetterling. Du kannst die Angestellten mit Fragen löchern, die tropische Pflanzenwelt bestaunen und auch noch andere Tiere wie Zwergwachteln und exotische Vögel entdecken.
Der kleine, aber feine Schmetterlingspark ist ein tolles Erlebnis und Ausflugsziel für die ganze Familie! Verpasse nach Deinem Besuch auf keinen Fall den leckeren, hausgemachten Kuchen, den Du Dir ganz in Ruhe draußen auf der Terrasse schmecken lassen kannst!
Alle Infos zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findest Du auf der Homepage des Schmetterlingsparks.
Ölmühle Solling
Wenn Du Wert auf nachhaltige und hochwertige Bioprodukte legst, solltest Du unbedingt mal im Mühlenladen der Ölmühle Solling bei Boffzen vorbeischauen. Hier bekommst Du einen wunderbaren Eindruck von der Geschmacksvielfalt und den Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Bio-Ölspezialitäten. Ich habe hier ausgiebig die unterschiedlichsten Öl- und Essig-Variationen gekostet und war begeistert.
Neben Rezeptideen und einer professionellen Beratung im Laden findest Du draußen auch noch einen hübschen Schaugarten. Hier kannst Du ein Päuschen einlegen und Dich an der benachbarten riesigen Wildblumenwiese erfreuen.
In der familiengeführten Bio-Manufaktur der Ölmühle Solling finden auch regelmäßig Informationsveranstaltungen rund um das Thema Öl statt, in denen Du erfährst, worauf es bei der Herstellung von Bio-Speiseölen ankommt. „Klasse statt Masse“ ist hier das Motto, so dass alles stets mühlenfrisch und in kleinen Chargen hergestellt wird.
Porzellanmanufaktur im Schloss Fürstenberg
Im malerischen Schloss Fürstenberg, das ganz idyllisch oberhalb der Weser thront, befindet sich Deutschlands wohl innovativstes Porzellanmuseum. Hier kannst Du auf eine Erlebnisreise durch fast 300 Jahre Porzellangeschichte gehen. Einzigartige Kunstwerke werden in einer multimedialen und modernen Ausstellung präsentiert. Besonders gefallen hat mir das kunstvoll bemalte Porzellan des Künstlers Pascha Weitsch mit den detailverliebten Landschaftsszenen aus dem Weserbergland.
In der Besucherwerkstatt weihen Künstler die Besucher in die Geheimnisse der filigranen Handwerkskunst ein. Und im Werksverkauf der Porzellan-Manufaktur kannst Du anschließend alle Produkte des renommierten Fürstenberg-Porzellans erwerben.
Alle Infos zu Öffnungszeiten, Veranstaltungen und Eintrittspreisen findest Du auf der Homepage des Museum Schloss Fürstenberg.
Meine Unterkunfts-Tipps für die Solling-Vogler-Region
Wagenburg Solling in Neuhaus
Wer wie ich die Natur, das Wandern und Draußensein liebt, wird sich in der Wagenburg Solling in Neuhaus sofort wie zuhause fühlen. Hier kannst Du in ruhiger Lage am Waldrand – von Bäumen umgeben – in fünf gemütlichen Waldarbeiterwagen aus Holz übernachten. Die Wagenburg liegt direkt am Weserbergland-Weg und dem Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda und ist eine Unterkunft der ganz besonderen Art.
Die Wagen sind gemütlich und komfortabel ausgestattet und verfügen über einen Schlafraum mit vier Betten, außer mein kleinerer Wagen „Fuchsbau“ mit einem Doppelbett. Ein kleines Badezimmer mit Dusche und Toilette ist ebenso vorhanden wie ein Koch- und Essbereich mit Sitzmöglichkeiten. Mein großer Traum vom eigenen Tiny-House wird hier wieder einmal für ein paar Tage wahr.
Abends kannst Du am Lagerfeuer den Tag unterm Sternenhimmel ausklingen lassen, nach Herzenslust grillen und die Ruhe genießen. Der Schwenkgrill mit Feuerschale bildet das Zentrum der Wagenburg. Hierfür gibt es die Möglichkeit extra Grillpakete (auch vegetarisch!) zu erwerben. Und auch Frühstück kannst Du ganz easy dazu buchen.
Es gibt sogar eine Fasssauna für eine kleine Wellness-Auszeit oder wenn Du Deinen vom Wandern müde gewordenen Körper mit einer Extraportion Entspannung belohnen möchtest.
Die Wagenburg Solling wird von den Niedersächsischen Landesforsten betrieben und ist meine persönliche Herzensempfehlung, wenn Du eine außergewöhnliche und naturnahe Unterkunft in der Solling-Vogler-Region suchst.
Romantisches Hotel Menzhausen in Uslar
Wenn Du Dir noch etwas mehr Komfort gönnen möchtest, habe ich noch einen super Tipp für Dich. Das Romantische Hotel Menzhausen liegt mitten in der Altstadt von Uslar und ist ein 450 Jahre altes Hotel mit allen Annehmlichkeiten. Die Zimmer im Fachwerkhaus sind modern und stilvoll eingerichtet.
Besonders schön ist der Garten des 4-Sterne-Hotels, der sich direkt an die 500 Quadratmeter große Wellness-Oase mit Sauna, Schwimmbad & Co anschließt. Hier lässt es sich in Strandkörben, Ruheinseln oder auf Sonnenliegen wunderbar entspannen.
Und auch das Essen im Restaurant mit hübschem Innenhof ist unbedingt zu empfehlen. Die feine regionale und saisonale Küche ist erstklassig.
Morgens wartet ein reichhaltiges Verwöhn-Frühstück auf Dich, das keinerlei Wünsche offen lässt.
Wenn Du etwas über diese Links buchst (oder kaufst), dann erhalte ich eine kleine Provision.
Wichtig: Für Dich ändert sich der Preis dadurch nicht.
Tausend Dank für Deine Unterstützung!
Die Solling-Vogler-Region ist ohne Zweifel ein Geheimtipp für Wanderer in Südniedersachsen. In den dichten Wäldern und saftigen Wiesentälern kannst Du unglaublich schöne und abwechslungsreiche Wandertouren genießen.
Auch wenn der Solling nicht zu den bekanntesten Waldgebieten Niedersachsens gehört, ist er ganz gewiss eines der größten und ursprünglichsten. Hier steht die Natur an erster Stelle, so dass Dir auf den Wegen oft kilometerlang kein anderer Mensch begegnet. Ich habe meine Wander-Auszeit im Weserbergland jedenfalls unglaublich genossen und habe noch viele Ideen für den nächsten Besuch!
War Dir die Solling-Vogler-Region bisher ein Begriff? Konnte ich Dich für einen Kurztrip ins Weserbergland begeistern?
Wie immer freue ich mich sehr über Deine Fragen, Kommentare und Anmerkungen unter diesem Beitrag.
Liebe Grüße,
Deine Sabrina