So sehr ich das Abenteuer in der Ferne liebe – ob wilde Küsten, exotische Landschaften oder fremde Kulturen –, so schön ist es doch auch jedes Mal, wieder nach Hause zu kommen. Ich liebe es, wenn ich endlich mal wieder die Zeit finde, vor der eigenen Haustüre auf Entdeckungstour zu gehen. Und deshalb habe ich mich riesig gefreut, mal ein komplettes Wochenende dem Bahntrassenradeln in der Radregion Rheinland zu widmen. Kein Stress, keine Autos – dafür jede Menge grüne Aussichten, entspannte Wege und charmante Etappenstopps.
„Mem Rädche op Jöck“ – dieses Motto der Radregion Rheinland bringt’s auf den Punkt! Als überzeugte Kölle-Liebhaberin mit einem großen Herz für die rheinländische Mentalität (nicht nur zur Karnevalszeit) war für mich klar: Das ist genau mein Ding! Also rauf aufs Rad und rein ins Vergnügen. Drei der beliebtesten Bahntrassen-Routen standen auf meiner To-Do-Liste – perfekt, um einfach mal loszurollen und den Alltag hinter sich zu lassen.
Los geht’s – dat wird schön!
Vielen Dank auch an Das Bergische für die Übernahme der Übernachtungskosten im Landhotel Napoleon bei Wipperfürth.

Inhaltsverzeichnis
ToggleDie Radregion Rheinland – Wo und was ist das überhaupt?
Die Radregion Rheinland steht für über 3.500 Kilometer feinste Radwege und dazu mehr als 50 spannende Themenrouten, die sich quer durch die Region rund um Köln und Düsseldorf schlängeln. Links und rechts vom Rhein findest du hier abwechslungsreiche Routen, um gemütlich durchs Grüne zu cruisen oder sportlich in die Pedale zu treten. Von den Hügeln des Siebengebirges bis ins Neanderland, vom Ufer der Erft durchs rheinische Braunkohlerevier bis hinauf auf die Höhen des Bergischen Landes trifft städtisches Flair auf Landluft, Industriekultur auf Naturidylle und Historisches auf die Moderne. Es sind gerade die Kontraste, die die Radregion Rheinland so besonders machen.
Ein top ausgeschildertes Wegenetz und ein ausgeklügeltes Knotenpunktsystem sorgen dafür, dass die Tourenplanung ganz easy wird. Du kannst mehrere der insgesamt über 600 Knotenpunkte miteinander verknüpfen und so „nach Zahlen radeln“ oder auch einem der vielen Tourenvorschlägen folgen.
Da gleich drei Naturparke in der Radregion Rheinland liegen, sind aussichtsreiche Touren garantiert. Ob du nun entlang von Flüssen oder stillgelegten Bahntrassen radeln willst, Burgen und Schlösser oder historische Mühlen erleben willst – jede Menge Überraschungen und Highlights sind auf jeden Fall garantiert.



Service-Angebote der Radregion Rheinland
Besonders zwei Service-Angebote in der Radregion Rheinland möchte ich unbedingt hervorheben: zum einen die Radstationen, zum anderen die Fahrradbusse, die du nutzen kannst, um dich an dein nächstes Ziel oder zurück zum Startpunkt deiner Tour zu bringen.
Ob Leihrad, Reparatur oder sicherer Abstellplatz – die Radstationen in Köln, Düsseldorf, Bonn, Neuss, Dormagen und Rommerskirchen bieten alles, was RadfahrerInnen brauchen. Direkt an den Bahnhöfen gelegen, sind diese perfekt ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Ab 12 Euro pro Tag kannst du dort City-, Trekking-, Mountain- oder E-Bikes ausleihen. Wer sein eigenes Rad dabei hat, kann einfach den Werkstattservice nutzen oder sein Rad sicher im Fahrradparkhaus parken. Echt praktisch!
Ein anderes praktisches Feature ist der Bergische FahrradBus, den wir auch selbst auf unserer Bahntrassen-Radtour genutzt haben. Dieser ist zwischen Leverkusen-Opladen und Marienheide entlang des Panorama-Radwegs Balkantrasse sowie des Bergischen Panorama-Radwegs unterwegs. Dank Fahrradanhänger kannst du auch easy eine Strecke oder Teiletappe der Radwege mit dem Bus zurücklegen und flexible und kreative Routen planen. Noch mehr Infos zum Bergischen FahrradBus findest du weiter unten in diesem Beitrag bei meiner Routenbeschreibung zum Bahntrassenradeln.

Fahrradfreundliche Unterkünfte in der Radregion Rheinland
Auf deiner Tour durch die Radregion Rheinland kannst du bequem in einer der vielen fahrradfreundlichen Bett+Bike-Unterkünfte übernachten – vom Hotel bis zur Pension, alle vom ADFC zertifiziert.
Was dich erwartet? Eine sichere Fahrradunterbringung, Übernachtungsmöglichkeit auch für nur eine Nacht, Trockenmöglichkeiten für Kleidung & Equipment, Reparaturmaterial, Infobroschüren und Karten für die Tourenplanung – und natürlich ein ordentliches Frühstück, damit du gestärkt weiterrollen kannst.

Bahntrassenradwege in der Radregion Rheinland
Bahntrassenradeln – was ist das überhaupt? Wo einst Züge rollten, werden heute auch in der Radregion Rheinland stillgelegte Bahnstrecken genutzt, die zu Radwegen umgebaut worden. Statt den alten Gleisen findest du hier nun meistens breite und asphaltierte Wege, auf denen du fernab vom Straßenlärm, meistens mit nur sanften Steigungen durch die Natur cruisen kannst. Oft geht es dabei über historische Viadukte und Brücken, durch Tunnel oder entlang historischer Bahnhöfe und alten Signalen, was dem Bahntrassenradeln einen besonderen Charme verleiht. So hast du ein wenig Zeitreise-Feeling praktisch inklusive.
Da ein Großteil der Bahntrassen-Radwege hauptsächlich auf flachem Terrain verläuft, sind diese besonders für Genussradler, Familien oder E-Bike-Fans interessant. Aber auch Rennrad-Begeisterte lieben die grünen und abwechslungsreichen Routen, die oft durch Wälder und an Feldern und Wiesen vorbeiführen. Bahntrassenradeln ist einfach ein perfekter Mix aus Weitblicken und Naturerlebnis, entspanntem Fahren und einer Portion Nostalgie.

Perfekt vernetzte Radwege zum Bahntrassenradeln
In der Radregion Rheinland sind die super ausgeschilderten Bahntrassen-Radwege untereinander und mit anderen Routen verbunden, so dass du nach Herzenslust auch längere Strecken oder Rundtouren planen kannst. Da viele der Trassen in der Nähe von Bahnhöfen starten oder enden, kannst du meistens auch ganz bequem mit dem Zug anreisen oder zwischendurch umsteigen.
Da wir bei unserer Bahntrassen-Radtour auf dem Panorama-Radweg Balkantrasse, dem Bergischen Panorama-Radweg und dem PanoramaRadweg niederbergbahn unterwegs waren, gibt es hierzu natürlich auch mehr Infos in diesem Blogbeitrag. Diese Routen sind aber längst nicht alles, was die Radregion Rheinland in Sachen Bahntrassenradeln zu bieten hat.



PanoramaRadweg niederbergbahn
Dieser asphaltierte Bahntrassen-Radweg führt auf knapp 40 Kilometern von Essen-Kettwig über Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath bis nach Haan. In dieser Richtung sind 394 Höhenmeter im Aufstieg zu meistern und 217 Höhenmeter bergab.
Fast zwei Dutzend Brücken und Viadukte spannen sich über Täler und Straßen – und mittendrin als Highlight: Deutschlands erste Waggonbrücke! Ein beeindruckendes Überbleibsel aus der Zeit, als hier noch Züge statt Fahrräder unterwegs waren.
Heute gleitest du nur sanft ansteigend und fast lautlos und entspannt durchs Grüne im neanderland. Der PanoramaRadweg niederbergbahn ist super vernetzt und sowohl an den RuhrtalRadweg, als auch die Korkenziehertrasse und das Bergische Panorama-Radnetz angeschlossen. Zwischen Ruhrgebiet und Bergischem Land gibt’s hier viele Einkehrmöglichkeiten und Highlights, die das Bahntrassenradeln zum Genuss werden lassen.
Panorama-Radweg Balkantrasse
Auf dieser alten und etwa 50 Kilometer langen Bahntrasse des früheren „Balkan-Express“ (276 Höhenmeter bergauf, 418 Höhenmeter bergab) radelst du von Wuppertal-Oberbarmen durch die Hügellandschaft des Bergischen Landes bis nach Leverkusen an den Rhein.
Ohne große Steigungen und mit vielen Ausblicken geht es über Remscheid-Lennep und Wermelskirchen entspannt durch ländliche Idylle und kleinere Städte. Der Radweg endet an der Pontonbrücke, wo die Wupper in den Rhein fließt.
Der Panorama-Radweg Balkantrasse ist praktischerweise an den Bergischen Panorama-Radweg und die Nordbahntrasse angeschlossen, so dass sich tolle Kombinationsmöglichkeiten zum Bahntrassenradeln ergeben.
Bergischer Panorama-Radweg
Der Bergische Panorama-Radweg gilt mit fast 133 Kilometern Länge bereits als Radfernweg und wird von den wenigstens in nur einer Tagesetappe gemeistert. Knapp 1.575 Höhenmeter bergauf und 1.333 Höhenmeter bergab gilt es auf der Strecke von Hattingen bis nach Olpe zu bewältigen.
So verbindet der mit einem orangenen Zeichen markierte Radweg das Ruhrgebiet, das Bergische Land und das Sauerland miteinander. 14 Tunnel, bis zu 40 Meter hohe Viadukte und zahlreiche Brücken mit tollen Weitblicken sorgen für eine abwechslungsreiche und trotzdem entspannte Radtour mit vielen Highlights beim Bahntrassenradeln. In der Mittelgebirgslandschaft erwarten dich spannende Spuren der Industriekultur, so zum Beispiel der Müngstener Brückenpark unter Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke, eine kleine Schwebefähre über die Wupper und mit Schloss Burg in Solingen sogar eines der schönsten Wahrzeichen im Bergischen Land.
Der Bergische Panorama-Radweg verläuft auch über einen Teil der „Route des Wasserquintetts“ vorbei an blauen Talsperren, durch die Schlossstadt Hückeswagen und die Hansestadt Wipperfürth. Auf dem letzten Abschnitt von Marienheide nach Olpe im Sauerland folgt er schließlich „normalen“ Radwegen.



LESETIPP
Direkt an die Radregion Rheinland grenzt das radrevier.ruhr im Ruhrgebiet an. Auch hier habe ich eine spannende Radtour durch den Ruhrpott unternommen und so einmal das komplette Revier von West nach Ost durchquert.
Radtour im Ruhrgebiet – Von West nach Ost quer durch den Pott
Bahntrassenradeln in der Radregion Rheinland – Unsere Wochenend-Tour
Bahntrassenradeln-Tag 1: Von Essen-Kettwig nach Wermelskirchen
DATEN UND FAKTEN

Endlich mal wieder in meiner Heimat unterwegs – quasi direkt vor der Haustüre! Und da man in der Radregion Rheinland ganz hervorragend da radeln kann, wo früher die Züge rollten, haben wir uns für dieses Wochenende gleich mal drei der allerschönsten Bahntrassen-Radwege herausgepickt und diese zu einer entspannten Wochenendtour verbunden.
Wir starten mit unseren E-Bikes in Essen-Kettwig mit dem PanoramaRadweg niederbergbahn. Die hübsche Altstadt von Kettwig und den Stausee lassen wir heute direkt hinter uns, überqueren die Ruhr und genießen dann gleich, was diesen Bahntrassenradweg so ausmacht: Schöne Ausblicke in die hügelige Landschaft des neanderlands und gemütliches Radeln auf der super ausgebauten ehemaligen Bahntrasse. Na ja, zumindest mit dem E-Bike ist’s entspannt, der Weg steigt nämlich zwar ziemlich gemäßigt, aber doch stetig und konstant an.

Abstecher zur MuseumsLandschaft Abtsküche in Heiligenhaus
Es geht mitten durchs Grüne – über alte Viadukte und sogar eine alte Waggonbrücke, an Fitnessparcours, Feldern und Wiesen vorbei, Richtung Heiligenhaus, wo wir gleich mal einen Abstecher vom Bahntrassenradeln machen. Rund um das Museum Abtsküche und die alte Klosterresidenz gibt’s nämlich allerhand zu sehen. Das idyllische Hofcafé Abtsküche hat zwar zu früher Stunde leider noch nicht geöffnet, dafür schauen wir uns erstmal die alten Fachwerkhäuser, den Wehrturm, die Kapelle und den hübschen Abtskücher Stauteich an. Sogar Schildkröten sonnen sich hier ganz genüsslich auf einem knorrigen Baumstamm! Perfekt für eine kleine Pause vom Bahntrassenradeln.


Wallfahrtsort Velbert-Neviges
Weiter geht’s durch Velbert zum nächsten Highlight. Über die steinerne Eulenbachbrücke erreichen wir bald den historischen Ortskern von Velbert-Neviges mit vielen schmucken Schiefer- und Fachwerkhäusern. Ein krasser Gegensatz dazu ist die brutalistische Betonarchitektur des wuchtigen Mariendoms. Die Wallfahrtskirche ist nach dem Kölner Dom die zweitgrößte Kirche des Rheinlandes und von außen sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Von innen allerdings ist sie unbedingt den Besuch wert. Ich hätte ehrlich gesagt selbst nicht damit gerechnet, wie beeindruckt und fasziniert ich von der Atmosphäre und den Lichtspielen im Dom war. Das muss man echt mal mit eigenen Augen gesehen haben!


Zeitreise durch den Zeittunnel Wülfrath
Von hier aus rollen wir entspannt weiter bis zu den Steinbrüchen von Wülfrath und genießen die Fernsichten ins Niederbergische Land. Den Zeittunnel Wülfrath wollen wir uns allerdings noch etwas genauer anschauen. In diesem ehemaligen Abbautunnel des Kalksteinbruches Bochumer Bruch können wir im Museum etwa 400 Millionen Jahre Erdgeschichte erleben. Dabei begleiten uns Fossilien und nette, interaktive Installationen durch den 160 Meter langen Tunnel bis zum Steinbruch. Eine echt toll gemachte Zeitreise!
Die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise findest du auf der Website vom Zeittunnel.



Fachwerkzauber in Wülfrath-Düssel und Haan-Gruiten
Nach einer kleinen Kuchenpause radeln wir frisch gestärkt zur idyllischen Aprather Mühle und dann weiter in die historischen Ortskerne von Wülfrath-Düssel und Haan-Gruiten. Beide Dörfer im neanderland punkten mit wunderschönen Fachwerkhäusern, hübschen Kirchen und Einkehrmöglichkeiten in urigen Ausflugslokalen. Im beschaulichen Düssel gibt es mit dem Haus Düssel eine historische Wasserburg, im dazwischen liegenden Schöller sogar ein Rittergut und in Gruiten eine Dorfidylle, die mich jedes Mal aufs Neue begeistert.
Die liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser sind allesamt so hübsche Fotomotive, man könnte glatt auf die Idee kommen durch ein Museumsdorf zu radeln. Wer also wie ich auf mittelalterliche Bauten und Fachwerkzauber steht, sollte unbedingt genügend Zeit einplanen, um durch die Gassen beider Dörfer zu bummeln.



Sprint nach Wermelskirchen zum Bergischen FahrradBus
Nach unseren Abstechern in diese Bilderbuch-Dörfer im Tal der Düssel treten wir nun allerdings etwas fester in die Pedale. Wir wollen nämlich heute Nachmittag noch den Bergischen FahrradBus bekommen, der uns von Wermelskirchen zu unserem heutigen Übernachtungsort nach Wipperfürth bringt. Also geben wir Vollgas und radeln über die angeschlossene Korkenziehertrasse und den Bergischen Panorama-Radweg Richtung Solingen.
So viele tolle Stopps würden sich auf diesem Streckenabschnitt noch anbieten: Die historische Altstadt von Solingen-Gräfrath, der Müngstener Brückenpark und Schloss Burg an der Wupper, um nur einige zu nennen. Hierfür müssen wir unbedingt bei der nächsten Radtour zusätzliche Zeit einplanen. Jetzt aber ab mit dem Bus nach Wipperfürth, wo wir erstmal die Füße für heute hochlegen!

Bis zu 16 Fahrräder (inkl. E-Bikes) finden Platz im Anhänger, vier weitere im Bus. Die Fahrt ist barrierefrei.
Mit dem Deutschlandticket fährst du kostenlos – nur fürs Rad brauchst du ein FahrradTicket (nach VRS-Tarif).
Alle Infos, Fahrplan und Haltestellen findest du auf der Website von Das Bergische .

LESETIPP
Hast du Lust auf eine mehrtägige Radtour durch Frankreich? Im Frühjahr bin ich auf der Radroute Traversée Bretonne einmal quer durch die wunderschöne Bretagne geradelt.
Von der Hafenstadt Nantes ging es zum legendären Klosterberg Mont-Saint-Michel – ein unvergessliches Erlebnis!
Traversée Bretonne – Eine Woche mit dem Rad durch die Bretagne
Mein Unterkunfts-Tipp in der Radregion Rheinland: Landhotel Napoleon bei Wipperfürth
Von der Bushaltestelle Wipperfürth-Leiersmühle, an der uns der Bergische FahrradBus absetzt, sind es noch ein paar Radelkilometer bis zu unserer Unterkunft.
Im Landhotel Napoleon, das ein wenig abseits von Wipperfürth, umgeben von Wiesen und Wäldern im Bergischen Land liegt, haben wir uns jedoch direkt willkommen gefühlt. Da es sich um eine äußerst fahrradfreundliche und zertifizierte Bett+Bike Unterkunft handelt, konnten wir unsere E-Bikes problemlos und sicher in einem Raum abstellen und aufladen.
Was ich noch nie bei einer Unterkunft erlebt habe, ist, dass zum Empfang sogar ein Fußbad im Zimmer auf uns gewartet hat. Das ist ja wohl mal ein klasse Service nach einer anstrengenden Wanderung oder Radtour!
Das 3-Sterne-Landhotel wird herzlich und familiär geführt, verfügt über gemütlich eingerichtete Zimmer und hat mich zusätzlich mit der hervorragenden, regionalen Küche überzeugt. Abends durften wir ein wunderbares 3-Gänge-Menü in entspannter Atmosphäre genießen. Und auch beim Frühstücksbüffet hat es uns an rein gar nichts gefehlt.
Auf jeden Fall eine Empfehlung und der perfekte Übernachtungsort, falls du auch eine Bahntrassen-Radtour durch die Radregion Rheinland planst.


Bahntrassenradeln–Tag 2: Von Wipperfürth nach Leverkusen
DATEN UND FAKTEN

Nach einer ziemlich erholsamen Nacht im Landhotel Napoleon bei Wipperfürth starten wir morgens genauso frisch aufgeladen wie unsere E-Bikes. Entlang der Bundesstraße geht’s mit tollen Panoramablicken erstmal zurück in den historischen Stadtkern von Wipperfürth. Der ist auf jeden Fall eine Extrarunde wert, so dass wir erstmal absteigen und unsere Räder durch die Altstadt schieben. Wir wandeln auf den Spuren der Geschichte der Hansestadt und sogar ältesten Stadt im Bergischen Land, schauen uns das alte Franziskanerkloster, Fragmente der alten Stadtmauer und die kopfsteingepflasterte und hübsch geschmückte Fußgängerzone an. Richtig nette Cafés und Lädchen gibt es hier an jeder Ecke, und am Marktplatz mit Rathaus und der Münzschlägerstatue würde ich am liebsten schon die erste Pause einlegen.
Da es hierfür noch recht früh ist, schwingen wir uns aber doch wieder auf die Räder und verabschieden uns über den schmucken Kirchplatz von der Wipperfürther Altstadt. Einmal die Wupper überquert, landen wir direkt wieder auf dem Bergischen Panorama-Radweg, der uns zunächst über die Bahntrasse der Wippertalbahn führt. Eine kunterbunte Betonmauer voller Streetart-Kunstwerke begleitet uns bis zum ehemaligen Bahnhof von Wipperfürth, wo in Erinnerung an ein Durchgangslager für Vertriebene sogar noch ein alter Schienenbus steht.


In der historischen Altstadt von Hückeswagen
Nach diesem Stück Zeitgeschichte radeln wir am Segelflugplatz vorbei durch die Natur nach Hückeswagen, immer entlang der Trasse der Wippertalbahn. Augen auf: Ab und zu gibt es sogar mitten im Wald noch Relikte der Bahn zu entdecken – Bahntrassenradeln Deluxe!
Wir folgen dem Lauf der Wupper und machen noch einen kleinen Abstecher in die Altstadt von Hückeswagen. Zwar wird das historische Schloss gerade restauriert und ist daher nicht zugänglich, dafür sind aber die Straßen drumherum mit den typischen Bergischen Schieferhäusern und farbenfrohen Wappenflaggen aus dem Mittelalter ein richtig toller Blickfang. Besonders die gepflegten Bürgerhäuser an der Marktstraße haben es mir angetan, so dass ich erstmal eine Fotosession einlege.



Entlang des Panorama-Radwegs Balkantrasse nach Wermelskirchen
Zurück auf dem Bergischen Panorama-Radweg rollen wir oberhalb der Wuppertalsperre durch den Wald – rechts und links von uns felsige Steilhänge. Wir genießen die erfrischende Abkühlung im Höhsieper Tunnel und kurz darauf wieder tolle Ausblicke ins landschaftlich reizvolle und hügelige Bergische Land. Bei Bergisch-Born wechseln wir auf den bestens ausgebauten Panorama-Radweg Balkantrasse, der uns von hier an bis nach Leverkusen begleiten wird.
Ohne große Anstrengung und Steigungen kommen wir flott voran bis nach Wermelskirchen, wo wir uns am Café Wild erstmal ein Päuschen gönnen. Meine Güte, gibt es hier eine riesige Kuchenauswahl – ich brauche ewig, bis ich mich endlich für ein unverschämt leckeres Stück Wildbeerentorte entschieden habe!
An den gepflegten und teilweise denkmalgeschützten Schieferhäusern der Wermelskirchener Altstadt vorbei, nehmen wir nun direkten Kurs auf Leverkusen. Die Bahntrasse ist einfach herrlich zu fahren, da wir nun praktisch die ganze Strecke leicht bergab rollen. An der Waffelpause mitten im Wald treten wir allerdings schnell auf die Bremse – das sieht einfach zu einladend hier aus – eine Waffel zum Teilen ist noch drin. Wir sind ja schließlich im Bergischen Land, da ist das ja wohl ein Muss!




An der Lambertsmühle bei Burscheid
Einmal verlassen wir den Panorama-Radweg Balkantrasse noch für einen Schlenker zur Lambertsmühle bei Burscheid im Wiembachtal, der sich unbedingt lohnt. Was für eine Idylle hier – das Ensemble aus der ehemaligen Wassermühle, den alten Fachwerkhäusern und dem wildromantischen Bauerngarten macht echt etwas her.

NaturGut Ophoven
Durch das malerische Ölbachtal und Pattscheid erreichen wir schließlich das Naturgut Ophoven und stellen unsere Räder nochmal ab. Auf einem sechs Hektar großem Gelände rund um eine frühere Wasserburg ist hier ein fantastischer Ort für Umweltbildung und Naturschutz entstanden. Ohne Eintritt können Kinder und Erwachsene auf spielerische Art und Weise auf Entdeckungstour gehen und zum Beispiel auf dem Weg der Sinne und an verschiedenen Schaugärten, Wiesen und Teichen einiges über die Natur lernen. Eine wirklich toll gestaltete grüne Oase mit so vielen Möglichkeiten zum Anfassen, Fühlen und Entdecken!

Über den Neulandpark zum Leverkusener Rheinufer
Endspurt! Von hier aus gibt es nun mehrere Möglichkeiten, die Tour zu beenden. Nicht weit vom Naturgut Ophoven liegt der Bahnhof Leverkusen-Opladen, wo du, bevor du den Zug nach Hause nimmst, auch noch eine kurze Runde auf dem Campus-Gelände und in der Neuen Bahnstadt von Opladen drehen kannst.
Falls der Rheinradweg zwischen Rheindorf und Wiesdorf geöffnet ist (momentan leider nicht), empfehle ich dir, an der Wupper und Wupperinsel entlang bis zur Pontonbrücke und Mündung der Wupper in den Rhein zu fahren. An Wochenenden könntest du von hier aus über die urige Schiffsbrücke (zur Zeit leider auch wegen Hochwasser gesperrt) am Rhein entlang bis nach Wiesdorf radeln und dann über den hübschen Neulandpark zum Bahnhof Leverkusen-Mitte gelangen.
Wir haben uns wegen des derzeit gesperrten Rheinradweges für die Strecke durch Opladen und über die schicke Campusbrücke entschieden und dann noch einen Abstecher durch den Neulandpark bis hin zum Rhein eingelegt. Der seit der Landesgartenschau entstandene Park ist echt richtig hübsch angelegt und hat einen tollen Radweg mit direkten Kurs auf das Rheinufer.
Und so rollen wir über die harmonisch geschwungene Neulandbrücke zu unserer wohl verdienten Currywurst am Rhein-Imbiss 701. Der perfekte Abschluss unserer zweitägigen Bahntrassen-Radtour durch die Radregion Rheinland!


LESETIPP
Meine Heimatstadt ist Duisburg mitten im Herzen des Ruhrpotts. Und auch wenn viele Leute das nicht glauben, ist es hier um einiges grüner, als man denkt.
In diesem Blogbeitrag stelle ich dir meine liebsten Orte und Touren zum Wandern und Mountainbiken in Duisburg vor.
Draußen in Duisburg – Die coolsten Outdoor-Aktivitäten und Ausflugsziele in meiner Heimatstadt
Meine Buchtipps zum Bahntrassenradeln in der Radregion Rheinland
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Bahntrassenradeln in NRW ist grundsätzlich eine gute Idee, wenn ich Lust auf eine entspannte Radtour im Grünen habe. Es war mir ein großes Vergnügen, nun in der Radregion Rheinland gleich drei Bahntrassen-Radwege unter die Lupe nehmen zu dürfen.
Auf unserer Tour habe ich sowohl bekannte Ecken wiederentdeckt, als auch völlig neue Orte kennengelernt. Besonders die Altstädte von Wipperfürth, Hückeswagen und Wermelskirchen haben mich mit ihrer typisch Bergischen Schieferarchitektur total begeistert.
Warst du selbst auch schon einmal auf Bahntrassen-Radwegen in NRW oder woanders unterwegs? Kannst du noch weitere Panorama-Routen als die hier vorgestellten Touren empfehlen?
Wie immer freue ich mich sehr über deine Fragen und Kommentare unter diesem Blogbeitrag.
Liebe Grüße,
Deine Sabrina
This is such a fantastic overview of the Rhineland cycling region! I love how you highlight the perfect mix of nature, history, and practicality—from the scenic railway line cycle paths with their charming viaducts and tunnels to the super helpful bike stations and bike buses that make exploring so easy and flexible. It sounds like an ideal destination for both casual riders and serious cycling enthusiasts, with something for everyone, including families and e-bike fans. The idea of cycling through peaceful nature while enjoying a bit of nostalgia is really appealing. Thanks for sharing all these useful tips and details—I’m definitely adding the Rhineland to my cycling bucket list!